Was ist bei Calcium-Einnahme zu beachten?

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Für eine ausgewogene Calciumzufuhr empfiehlt das BfR, die Zufuhr aus Nahrungsergänzungsmitteln auf 500 Milligramm pro Tag zu beschränken. Produkte mit mehr als 250 Milligramm Calcium sollten den Warnhinweis tragen, keine weiteren calciumhaltigen Präparate einzunehmen.

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Calcium-Einnahme: Wann ist Vorsicht geboten?

Calcium ist ein essentieller Mineralstoff, der für die Knochengesundheit, die Muskel- und Nervenfunktion sowie die Blutgerinnung unerlässlich ist. Ein Mangel kann zu Osteoporose und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Doch die Einnahme von Calcium, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, will gut überlegt sein. Denn zu viel Calcium kann genauso schädlich sein wie zu wenig.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfehlen, den Calcium-Bedarf primär über eine ausgewogene Ernährung zu decken. Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Mandeln und Sardinen sind beispielsweise gute Calciumquellen. Nur wenn eine ausreichende Versorgung über die Nahrung nicht gewährleistet ist – etwa bei Mangelerscheinungen, Schwangerschaft, Stillzeit oder bestimmten Erkrankungen – sollte die Einnahme von Calcium-Präparaten in Erwägung gezogen werden.

Was ist bei der Einnahme von Calcium-Präparaten zu beachten?

  • Dosierung: Das BfR empfiehlt, die tägliche Zufuhr von Calcium aus Nahrungsergänzungsmitteln auf maximal 500 Milligramm zu begrenzen. Höhere Dosen sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Produkte mit über 250 mg Calcium sollten einen entsprechenden Warnhinweis tragen. Die Überschreitung der empfohlenen Tagesdosis kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

  • Bioverfügbarkeit: Nicht alles Calcium aus Nahrungsergänzungsmitteln wird vom Körper gleich gut aufgenommen. Die Bioverfügbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Calciumverbindung (z.B. Calciumcarbonat, Calciumcitrat) und die gleichzeitige Einnahme anderer Stoffe. Calciumcitrat wird beispielsweise besser absorbiert als Calciumcarbonat. Die Einnahme von Calcium mit Vitamin D verbessert die Aufnahme.

  • Nebenwirkungen: Eine übermäßige Calciumzufuhr kann zu Verstopfung, Nierensteinen, Übelkeit und Erbrechen führen. Bei bereits bestehenden Nierenerkrankungen ist besondere Vorsicht geboten, da eine erhöhte Calciumzufuhr die Nierenfunktion zusätzlich belasten kann. Auch die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten sollte beachtet werden, da Calcium die Aufnahme bestimmter Wirkstoffe beeinflussen kann. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker über alle Medikamente, die Sie einnehmen.

  • Individuelle Bedürfnisse: Der individuelle Calcium-Bedarf variiert je nach Alter, Geschlecht, Lebensstil und Gesundheitszustand. Kinder und Jugendliche benötigen beispielsweise mehr Calcium als ältere Menschen. Schwangeren und Stillenden wird oft eine erhöhte Calciumzufuhr empfohlen, jedoch sollte auch hier die Grenze von 500mg aus Nahrungsergänzungsmitteln nicht überschritten werden.

  • Qualität der Präparate: Achten Sie auf hochwertige Calcium-Präparate von namhaften Herstellern, die strengen Qualitätskontrollen unterliegen. Die Einnahme von minderwertigen Produkten kann zu einer unzureichenden Versorgung führen oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Fazit:

Calcium ist essenziell für die Gesundheit, aber die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte gut überlegt und mit Vorsicht erfolgen. Eine ausgewogene Ernährung ist der beste Weg, um den Calcium-Bedarf zu decken. Bei Unsicherheiten oder bestehendem Bedarf an Calcium-Präparaten, sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, um die richtige Dosierung und das geeignete Präparat zu bestimmen und mögliche Risiken zu minimieren. Selbstmedikation kann gefährlich sein und sollte vermieden werden.