Was kann man gegen ständigen Stuhlgang tun?

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Für eine gesunde Verdauung sind Ballaststoffe, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung essenziell. Integrieren Sie täglich 35-50g Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Leinsamen in Ihre Ernährung.

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Ständiger Stuhlgang: Ursachen und effektive Gegenmaßnahmen

Ständiger Stuhlgang, medizinisch als häufige Defäkation bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Problem, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Dabei ist wichtig zu unterscheiden: Geht es um eine simple Zunahme der Stuhlfrequenz oder um eine Kombination aus häufigen, oft dünnflüssigen Stühlen mit Bauchschmerzen und Krämpfen? Denn die Ursachen und damit die geeigneten Gegenmaßnahmen variieren stark.

Ursachen für häufigen Stuhlgang:

Die Bandbreite möglicher Ursachen ist groß und reicht von harmlosen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Häufige Auslöser sind:

  • Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann zwar zu häufigerem Stuhlgang führen, jedoch ist dies meist nicht problematisch. Im Gegenteil: Ausreichend Ballaststoffe (35-50g täglich, z.B. aus Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Leinsamen und Chia-Samen) sind essentiell für eine gesunde Verdauung. Problematisch kann jedoch ein zu schneller Wechsel zu einer ballaststoffreichen Ernährung sein, ebenso wie der übermäßige Konsum von stark zuckerhaltigen oder fettreichen Lebensmitteln, künstlichen Süßstoffen oder koffeinhaltigen Getränken. Auch der Verzehr von bestimmten Obst- und Gemüsesorten (z.B. Pflaumen, Birnen) kann den Stuhlgang fördern.

  • Medikamente: Viele Medikamente, darunter Abführmittel, Antibiotika und Schmerzmittel, können Durchfall als Nebenwirkung haben.

  • Gastrointestinale Erkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom (RDS), Zöliakie oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktoseintoleranz) können zu chronischem, häufigem Stuhlgang führen.

  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen des Magen-Darm-Traktes verursachen oft Durchfall und häufigen Stuhlgang.

  • Stress: Psychischer Stress kann die Darmtätigkeit beeinflussen und zu vermehrtem Stuhlgang beitragen.

  • Andere Erkrankungen: Auch Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Diabetes und bestimmte Krebsarten können mit häufigem Stuhlgang einhergehen.

Was tun bei ständigem Stuhlgang?

Die Behandlung hängt entscheidend von der Ursache ab. Bei anhaltendem oder starkem Durchfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Selbstbehandlung kann gefährlich sein. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese durchführen, möglicherweise weitere Untersuchungen (z.B. Stuhluntersuchung, Blutuntersuchung, Endoskopie) anordnen und die geeignete Therapie einleiten.

Maßnahmen, die in Absprache mit dem Arzt ergriffen werden können:

  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, aber ohne extreme Veränderungen, ist wichtig. Vermeiden Sie stark fettreiche, stark zuckerhaltige und schwer verdauliche Speisen. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, problematische Lebensmittel zu identifizieren.

  • Probiotika: Diese können die Darmflora unterstützen und die Verdauung verbessern. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht bei allen Menschen gleich.

  • Medikamente: Bei Bedarf können Medikamente zur Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung oder zur Linderung der Symptome (z.B. Antidiarrhoika) verschrieben werden. Diese sollten aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

  • Stressbewältigung: Stressreduzierende Maßnahmen wie Yoga, Meditation oder Atemtechniken können hilfreich sein.

Fazit:

Ständiger Stuhlgang ist ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann. Eine Selbstbehandlung ist nicht ratsam. Suchen Sie bei anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt auf, um die Ursache zu klären und eine geeignete Therapie zu erhalten. Nur so kann die Lebensqualität wieder verbessert und möglichen Komplikationen vorgebeugt werden.