Was tun bei offener Brandblase?

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Kühlen Sie Verbrennungen sofort mit lauwarmem Leitungswasser (ca. 10 Minuten, nicht unter 20°C). Unterstützend können kühlende Brandsalben aufgetragen werden. Vermeiden Sie zu kaltes Wasser oder Eis.

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Offene Brandblase: So reagieren Sie richtig

Eine offene Brandblase ist schmerzhaft und erfordert eine sorgfältige Behandlung, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen. Im Gegensatz zu verbreiteten Ratschlägen, die oft oberflächlich bleiben, wollen wir hier detaillierter auf die richtige Vorgehensweise eingehen und einige Mythen entkräften.

Erste Hilfe – Kühlung ist entscheidend, aber richtig angewendet!

Die wichtigste Maßnahme bei einer offenen Brandblase ist die sofortige Kühlung. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Lauwarmes Wasser (ca. 20-25°C) ist ideal. Die Temperatur sollte angenehm sein, nicht unangenehm kühl oder gar schmerzhaft. Vermeiden Sie unbedingt Eis oder zu kaltes Wasser, da dies die Gewebeschädigung verschlimmern und zu weiteren Problemen wie Erfrierungen führen kann. Kühlen Sie die betroffene Stelle für mindestens 10 Minuten, aber auch länger, falls der Schmerz anhält. Ein längeres Kühlen bis zu 20 Minuten ist in der Regel unbedenklich.

Kein Eis, kein kaltes Wasser, kein Öl! Diese verbreiteten Hausmittel können den Heilungsprozess behindern und die empfindliche Haut zusätzlich reizen. Die Kühlung dient dazu, die Hitze zu entziehen und die Entzündung zu reduzieren, nicht aber die Haut zusätzlich zu stressen.

Nach der Kühlung:

  • Keinesfalls die Blase aufstechen! Die intakte Blase schützt vor Infektionen. Ein Aufstechen erhöht das Infektionsrisiko erheblich und verzögert die Heilung. Nur ein Arzt sollte eine Blase öffnen, wenn dies medizinisch notwendig ist.
  • Verband anlegen: Nach dem Kühlen sollte ein steriler, nicht haftender Verband angelegt werden. Dies schützt die Blase vor Reibung und weiteren Verletzungen. Verwenden Sie keine Watte, da diese an der Wunde kleben bleiben kann. Spezielle Wundauflagen aus Hydrokolloid oder Silikon sind empfehlenswert, da sie ein feuchtes Wundmilieu schaffen, welches die Heilung fördert.
  • Schmerzmittel: Bei starken Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Beachten Sie dabei die Packungsbeilage.
  • Keinesfalls Hausmittel wie Zahnpasta oder Butter anwenden! Diese können die Haut reizen und Infektionen begünstigen.

Wann zum Arzt?

In folgenden Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Tiefe Verbrennungen (z.B. 2. oder 3. Grades): Hier ist die Haut stark geschädigt, es können große Blasen entstehen und die Schmerzen sind sehr intensiv.
  • Große Brandblasen: Besonders bei Verbrennungen auf großen Flächen oder an empfindlichen Stellen wie dem Gesicht oder den Händen.
  • Anzeichen einer Infektion: Starke Rötung, Schwellung, Eiterbildung, Fieber, starke Schmerzen, sich ausbreitende Rötung.
  • Verbrennungen an Gelenken oder in der Nähe der Augen:
  • Unsicherheit über den Schweregrad der Verbrennung: Besser einmal zu viel als zu wenig zum Arzt gehen!

Prävention:

Die beste Behandlung ist die Vermeidung von Verbrennungen. Achten Sie daher auf Vorsicht beim Umgang mit heißen Flüssigkeiten, Feuer, Herdplatten und anderen Hitzequellen. Tragen Sie bei Bedarf hitzebeständige Handschuhe und Kleidung.

Dieser Artikel dient der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei Unsicherheiten oder schweren Verbrennungen ist immer ein Arzt aufzusuchen.