Was tun, damit Verband nicht an Wunde klebt?

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Um ein Verkleben des Verbandes zu vermeiden, sollte dieser sanft und in Wuchsrichtung der Haare von der Haut abgezogen werden. Bei hartnäckigen Verklebungen kann die Wundauflage mit steriler, körperwarmer Koch- oder Ringerlösung eingeweicht werden.
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Verbandwechsel ohne Schmerzen: Tipps gegen das Verkleben

Verbandwechsel können schmerzhaft sein, besonders wenn der Verband an der Wunde klebt. Dieses Problem ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch die Heilung behindern und zu erneuten Verletzungen führen. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Verkleben des Verbandes effektiv vermeiden. Dieser Artikel gibt Ihnen praktische Tipps und Tricks für einen schmerzfreien und schonenden Verbandwechsel.

Prophylaxe: Vorbeugen ist besser als Heilen

Der Schlüssel zu einem problemlosen Verbandwechsel liegt in der Vorbeugung. Schon bei der Anlage des Verbandes sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Hautpflege: Eine saubere und trockene Haut ist die beste Grundlage für einen gut haftenden, aber nicht verklebenden Verband. Reinigen Sie die Wunde vor dem Verbinden gründlich und lassen Sie die Haut vollständig trocknen. Bei Bedarf können Sie eine dünne Schicht Wundheilsalbe auftragen, die die Haut schützt und das Anhaften des Verbands verhindert. Achten Sie darauf, dass die Salbe nicht in die Wunde gelangt.
  • Verbandsmaterial: Nicht alle Verbände sind gleich. Spezielle, silikonbeschichtete Verbände oder hydrokolloidale Wundauflagen reduzieren das Risiko des Anklebens deutlich. Informieren Sie sich in Ihrer Apotheke über geeignete Produkte für Ihre Wundsituation.
  • Richtige Anwendung: Achten Sie darauf, den Verband nicht zu fest anzubringen. Er sollte die Wunde schützen, aber die Durchblutung nicht behindern. Zudem sollte der Verband nicht zu groß sein und über die Wunde hinausragen.

Wenn es doch klebt: Schonendes Lösen des Verbandes

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass sich der Verband an der Wunde festklebt. In diesem Fall sollten Sie folgende Schritte befolgen:

  • Sanftes Ablösen: Versuchen Sie den Verband vorsichtig und langsam abzuziehen. Bewegen Sie sich dabei in Wuchsrichtung der Haare, um Reibung und Schmerzen zu minimieren. Ein zu schnelles Abziehen kann die Haut verletzen und die Wundheilung beeinträchtigen.
  • Einweichen: Bei hartnäckigen Verklebungen kann das Einweichen des Verbandes helfen. Verwenden Sie dazu lauwarme, sterilisierte Kochsalzlösung (0,9%ige Natriumchloridlösung) oder Ringerlösung. Tränken Sie den Verband großzügig mit der Flüssigkeit und lassen Sie ihn einige Minuten einwirken. Dadurch löst sich der Kleber und der Verband lässt sich leichter entfernen. Alternativ kann auch warmes, sauberes Wasser verwendet werden. Wichtig ist jedoch die anschließende Desinfektion der Wunde.
  • Hilfsmittel: Bei sehr starken Verklebungen können spezielle Wundauflösungsmittel aus der Apotheke hilfreich sein. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker angewendet werden. Auch spezielle Wundlösungssprays können den Verband schonender lösen.

Nach dem Verbandwechsel:

Nach dem Entfernen des Verbandes sollte die Wunde vorsichtig gereinigt und desinfiziert werden. Anschließend wird ein neuer Verband angelegt. Achten Sie dabei auf die oben genannten Punkte zur Vorbeugung.

Fazit:

Ein verklebter Verband ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch die Wundheilung negativ beeinflussen. Durch die richtige Prophylaxe und die Anwendung der beschriebenen Tipps lässt sich das Verkleben jedoch effektiv vermeiden oder schonend behandeln. Bei anhaltenden Problemen oder stark blutenden Wunden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.