Was tun, wenn die Wunde wässert?

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Nässende Wunden deuten oft auf eine Infektion hin. Desinfektion und sorgfältige Reinigung sind wichtig. Verwenden Sie einen geeigneten, nicht haftenden Wundverband für einen schonenden Wechsel und zur Vermeidung von Wundirritationen. Bei anhaltenden Problemen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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Nässende Wunden: Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

Eine nässende Wunde ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ein Zeichen für eine Infektion sein. Während kleinere, oberflächliche Verletzungen oft selbst versorgt werden können, ist bei bestimmten Symptomen unbedingt ein Arztbesuch notwendig. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Situation einzuschätzen und das richtige Vorgehen zu finden.

Ursachen für nässende Wunden:

Nässen entsteht durch die natürliche Wundheilung. Der Körper produziert Flüssigkeit, um die Wunde zu reinigen und neue Zellen zu bilden. Eine erhöhte Wundflüssigkeit, ein sogenanntes Exsudat, kann jedoch verschiedene Ursachen haben:

  • Infektion: Bakterien, Viren oder Pilze können die Wunde besiedeln und zu einer Entzündung führen, die mit vermehrtem Wundsekret einhergeht. Die Flüssigkeit kann dann eitrig, trüb oder übelriechend sein.
  • Entzündung: Auch ohne Infektion kann eine Entzündung zu vermehrter Wundflüssigkeit führen. Dies kann beispielsweise durch eine allergische Reaktion auf den Wundverband oder durch Reizung entstehen.
  • Wundheilungsstörungen: Bei chronischen Wunden oder bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (z.B. Diabetes) kann die Wundheilung beeinträchtigt sein, was zu vermehrtem Nässen führt.
  • Art der Verletzung: Tiefe Wunden oder Verletzungen mit großflächiger Gewebeschädigung nässen oft stärker als oberflächliche Abschürfungen.

Erste Hilfe bei nässenden Wunden:

  1. Hygiene: Gründliches Händewaschen vor und nach der Wundversorgung ist unerlässlich.
  2. Wundreinigung: Die Wunde vorsichtig mit einer sterilen Kochsalzlösung reinigen. Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel, es sei denn, dies wurde vom Arzt empfohlen. Bei stark verschmutzten Wunden kann eine professionelle Wundreinigung durch medizinisches Personal notwendig sein.
  3. Verbandwechsel: Verwenden Sie einen geeigneten, saugfähigen und nicht haftenden Wundverband. Ein häufiger Wechsel ist wichtig, um die Wunde trocken zu halten und eine erneute Infektion zu vermeiden. Haftende Verbände können die empfindliche Haut zusätzlich reizen. Spezielle Wundauflagen, beispielsweise Alginat- oder Hydrokolloidverbände, können je nach Wundzustand hilfreich sein. Fragen Sie Ihren Apotheker nach einer geeigneten Empfehlung.
  4. Beobachtung: Achten Sie auf Veränderungen im Aussehen der Wunde (Rötung, Schwellung, Erwärmung), auf Schmerzen, Fieber oder einen übelriechenden Geruch.

Wann zum Arzt gehen?

Suchen Sie unbedingt ärztliche Hilfe auf, wenn:

  • die Wunde stark eitert oder übelriechend ist.
  • die Schmerzen stark sind oder zunehmen.
  • sich die Rötung um die Wunde herum ausbreitet.
  • Fieber auftritt.
  • die Wunde nach mehreren Tagen nicht besser wird oder sich verschlechtert.
  • Sie an einer chronischen Erkrankung wie Diabetes leiden.
  • die Wunde sehr tief oder großflächig ist.

Zusammenfassung:

Nässende Wunden erfordern eine sorgfältige Wundversorgung. Während kleinere Verletzungen oft selbst behandelt werden können, ist bei Anzeichen einer Infektion oder bei anhaltenden Problemen unbedingt ein Arztbesuch erforderlich. Nur ein Arzt kann die genaue Ursache des Nässens feststellen und die geeignete Therapie einleiten. Selbstmedikation kann die Heilung verzögern und die Situation verschlimmern.