Was tun gegen unvollständige Stuhlentleerung?

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Eine unzureichende Stuhlentleerung lässt sich oft durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung verbessern. Hilft das nicht, kann eine Darmspülung Abhilfe schaffen. Dieses minimal-invasive Verfahren unterstützt die vollständige Darmentleerung durch sanfte Wasserzufuhr. Weitere Optionen sollten mit einem Arzt besprochen werden.

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Das Gefühl der Unvollständigen Stuhlentleerung: Ursachen, Linderung und wann Sie zum Arzt sollten

Das Gefühl, nach dem Stuhlgang nicht vollständig entleert zu sein, kann äußerst unangenehm und belastend sein. Medizinisch als unvollständige Stuhlentleerung oder “Tenesmus” bezeichnet, kann es sich anfühlen, als ob noch Stuhl im Rektum verbleibt, obwohl man gerade auf der Toilette war. Dieses persistierende Gefühl kann zu häufigen Toilettengängen, Frustration und sogar Angst führen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Ansätze, um dieses Problem anzugehen, von einfachen Lebensstiländerungen bis hin zu medizinischen Interventionen.

Mögliche Ursachen für unvollständige Stuhlentleerung:

Bevor man sich mit den Lösungsansätzen beschäftigt, ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu verstehen. Unvollständige Stuhlentleerung kann verschiedene Ursachen haben, die sich grob in folgende Kategorien einteilen lassen:

  • Ernährung und Lebensstil: Ballaststoffarme Ernährung, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel und Stress können zu Verstopfung und unvollständiger Entleerung führen.
  • Funktionelle Störungen: Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine häufige Erkrankung, die mit Veränderungen der Darmmotilität einhergeht und zu unvollständiger Entleerung führen kann.
  • Anatomische Ursachen: Hämorrhoiden, Analfissuren, Rektumprolaps oder eine Rektozele (Aussackung des Rektums in die Vagina) können den Stuhlgang behindern und das Gefühl einer unvollständigen Entleerung verursachen.
  • Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können die Nerven beeinträchtigen, die die Darmfunktion steuern, was zu Problemen mit der Stuhlentleerung führen kann.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Opioide, Antidepressiva oder Anticholinergika, können Verstopfung verursachen und somit zu unvollständiger Entleerung beitragen.
  • Entzündliche Darmerkrankungen (CED): Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können Entzündungen im Darm verursachen, die die normale Darmfunktion beeinträchtigen und zu unvollständiger Entleerung führen können.

Was Sie selbst tun können, um die Stuhlentleerung zu verbessern:

Oftmals können einfache Änderungen im Lebensstil bereits deutliche Verbesserungen bringen:

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Erhöhen Sie die Aufnahme von Ballaststoffen durch den Verzehr von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten. Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und erleichtern die Passage durch den Darm.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Wasser über den Tag verteilt. Flüssigkeit hilft, den Stuhl weich zu halten und Verstopfung vorzubeugen.
  • Regelmäßige Bewegung: Bewegung fördert die Darmbewegung und kann Verstopfung reduzieren. Versuchen Sie, regelmäßig Sport zu treiben oder zumindest täglich spazieren zu gehen.
  • Regelmäßige Toilettengänge: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und gehen Sie auf die Toilette, wenn Sie den Drang verspüren. Unterdrücken Sie den Stuhlgang nicht, da dies zu Verstopfung führen kann.
  • Richtige Toilettenposition: Eine leicht erhöhte Position mit den Füßen auf einem kleinen Hocker kann die Stuhlentleerung erleichtern. Dies bringt den Darm in eine günstigere Position.
  • Stressmanagement: Stress kann die Darmfunktion beeinträchtigen. Finden Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen, um Stress abzubauen.

Darmspülung als Option:

Wenn die genannten Maßnahmen nicht ausreichend helfen, kann eine Darmspülung in Betracht gezogen werden. Dieses minimal-invasive Verfahren spült den Dickdarm mit warmem Wasser, um angesammelten Stuhl zu lösen und die Entleerung zu fördern. Die Darmspülung kann eine vorübergehende Erleichterung bringen und den Darm wieder in Schwung bringen. Es ist jedoch wichtig, vor einer Darmspülung mit einem Arzt zu sprechen, um mögliche Risiken und Kontraindikationen auszuschließen. Insbesondere bei regelmäßigem Gebrauch kann eine Darmspülung die natürliche Darmflora beeinträchtigen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

In einigen Fällen kann unvollständige Stuhlentleerung ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Die Beschwerden neu auftreten und länger als ein paar Wochen anhalten.
  • Sie zusätzlich zu der unvollständigen Stuhlentleerung unter Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen oder Blut im Stuhl leiden.
  • Sie ungewollt Gewicht verlieren.
  • Ihre Stuhlgewohnheiten sich plötzlich und deutlich verändern.
  • Sie eine bekannte Darmerkrankung haben.

Fazit:

Unvollständige Stuhlentleerung kann eine Vielzahl von Ursachen haben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Durch die Umsetzung von Lebensstiländerungen wie einer ballaststoffreichen Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger Bewegung lassen sich die Beschwerden oft lindern. In manchen Fällen kann eine Darmspülung vorübergehende Erleichterung verschaffen. Es ist jedoch entscheidend, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Beschwerden anhalten, sich verschlimmern oder mit anderen Symptomen einhergehen. Eine gründliche Untersuchung kann helfen, die Ursache zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Denken Sie daran, dass die Gesundheit Ihres Darms ein wichtiger Bestandteil Ihres allgemeinen Wohlbefindens ist.