Was zieht Feuchtigkeit aus der Haut?

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Lauwarme Duschen schonen die Hautbarriere, im Gegensatz zu heißen Bädern. Eine reichhaltige Öl-in-Wasser-Emulsion mit Glycerin oder Harnstoff versorgt die Haut anschließend intensiv mit Feuchtigkeit und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Die Haut fühlt sich spürbar geschmeidiger an.

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Der Feuchtigkeitsschwamm Haut: Was entzieht ihr die lebenswichtige Flüssigkeit?

Unsere Haut, unser größtes Organ, ist ein komplexes System, das nicht nur Schutz bietet, sondern auch ständig einem dynamischen Gleichgewicht zwischen Wasseraufnahme und Wasserverlust ausgesetzt ist. Ein Gefühl trockener, spanner Haut signalisiert, dass dieser wichtige Feuchtigkeitshaushalt gestört ist. Aber was sind die eigentlichen „Feuchtigkeitsschwämme“, die unserer Haut ihre essentielle Feuchtigkeit entziehen?

Die Antwort ist vielschichtig und umfasst sowohl interne als auch externe Faktoren:

Externe Faktoren – Die äußeren Angreifer:

  • Heißes Wasser und lange Duschen/Bäder: Heißes Wasser löst die Lipide (Fette) in unserer Hautbarriere auf. Diese Lipide sind essenziell für die Feuchtigkeitsbindung. Je länger und heißer das Wasserbad, desto stärker der Effekt. Lauwarmes Wasser und kurze Duschen schonen die Hautbarriere deutlich.
  • Aggressive Reinigungsmittel: Seifen, Duschgels und Reinigungsprodukte mit starken Tensiden (waschaktiven Substanzen) können die Hautbarriere ebenfalls schädigen und so den Feuchtigkeitsverlust verstärken. Achten Sie auf pH-hautneutrale Produkte und verzichten Sie auf stark parfümierte Varianten.
  • Umweltfaktoren: Sonnenstrahlung, Wind, Kälte und niedrige Luftfeuchtigkeit trocknen die Haut aus. Besonders im Winter und bei starkem Wind ist eine zusätzliche Pflege essentiell.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere Diuretika (entwässernde Mittel) und bestimmte Cortisonpräparate, können als Nebenwirkung zu trockener Haut führen.
  • Klimaanlagen und Heizungsluft: Die trockene Heizungsluft im Winter und die trockene Luft von Klimaanlagen im Sommer entziehen der Haut Feuchtigkeit. Ein Luftbefeuchter kann hier Abhilfe schaffen.
  • Reibung und Druck: Enge Kleidung, Reibung durch raue Textilien oder ständiger Druck auf bestimmte Hautpartien können die Hautbarriere schädigen und zu Trockenheit führen.

Interne Faktoren – Von innen heraus:

  • Altersbedingte Veränderungen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Haut zur Feuchtigkeitsbindung ab. Die Talgproduktion sinkt, die Haut wird dünner und anfälliger für Trockenheit.
  • Ernährung: Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren und Vitaminen kann sich negativ auf den Hautzustand auswirken und zu Trockenheit beitragen.
  • Medizinische Erkrankungen: Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis sind häufig mit starker Trockenheit verbunden. Auch Stoffwechselerkrankungen können die Hautfunktion beeinträchtigen.
  • Dehydration: Ausreichend Flüssigkeit zu trinken ist fundamental für einen gesunden Hautzustand. Ein Mangel an Wasser führt direkt zu trockener Haut.

Maßnahmen zur Hautfeuchtigkeitspflege:

Neben dem Verzicht auf heiße Duschen und aggressiven Reinigungsmitteln sind feuchtigkeitsspendende Maßnahmen entscheidend. Hierzu zählen:

  • Regelmäßige Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Lotionen: Achten Sie auf Inhaltsstoffe wie Glycerin, Hyaluronsäure, Urea (Harnstoff) oder Ceramiden, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und die Hautbarriere stärken. Eine reichhaltige Öl-in-Wasser-Emulsion, wie im Eingangsbeispiel erwähnt, ist besonders effektiv.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, Tee oder ungesüßte Säfte.
  • Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren.

Eine gesunde, hydrierte Haut ist ein Zeichen von Wohlbefinden. Indem wir die Faktoren kennen, die ihr die Feuchtigkeit entziehen, können wir gezielt Maßnahmen ergreifen und ihr die nötige Pflege zukommen lassen.