Welche Wörter statt machen?

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Abhängig vom Kontext bieten sich vielfältige Alternativen zu machen an: Agieren, wirken, schaffen, vollbringen, gestalten – je nach Nuance des beabsichtigten Ausdrucks erzeugt jedes Verb eine andere Wirkung und Bedeutung. Die präzise Wortwahl verleiht dem Satz mehr Ausdruck.

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Jenseits von “machen”: Präzisere Worte für stärkeren Ausdruck

Das Verb “machen” ist ein wahrer Allrounder der deutschen Sprache. Von der simplen Tätigkeit bis zur komplexen Handlung – “machen” scheint immer zu passen. Doch gerade diese Universalität beraubt unsere Sprache oft an Präzision und Ausdruck. Wer seinen Wortschatz erweitert und statt des Allerweltsverbs gezieltere Alternativen verwendet, verleiht seinen Texten mehr Tiefe und Lebendigkeit.

Die Wahl des richtigen Verbs hängt stark vom Kontext ab. Wollen wir eine Tätigkeit beschreiben, bieten sich Verben wie ausführen, verrichten, erledigen, bewerkstelligen oder vollziehen an. “Die Hausaufgaben machen” wird zu “Die Hausaufgaben erledigen”, “den Abwasch machen” zu “den Abwasch verrichten”. Schon kleine Änderungen schaffen eine prägnantere Aussage.

Geht es um das Herstellen oder Kreieren von etwas, sind Verben wie erstellen, produzieren, fertigen, entwickeln, bauen, schreiben, komponieren, malen oder gestalten treffender. Statt “einen Kuchen machen” sagen wir “einen Kuchen backen”, statt “Musik machen” “Musik komponieren”. Die konkreten Verben visualisieren den Vorgang und machen ihn für den Leser oder Hörer greifbarer.

Beschreibt das Verb eine Wirkung oder einen Einfluss, bieten sich Alternativen wie bewirken, verursachen, auslösen, hervorrufen, erzeugen oder beeinflussen an. “Das macht mich glücklich” wird zu “Das macht mich froh” oder noch präziser “Das erfreut mich”. “Lärm machen” verwandelt sich in “Lärm verursachen”.

Auch für das Durchführen von Aktionen gibt es zahlreiche präzisere Verben: organisieren, durchführen, leiten, verwalten, betreiben oder agieren. “Eine Veranstaltung machen” klingt wesentlich weniger professionell als “Eine Veranstaltung organisieren”.

Manchmal kann “machen” auch durch ergreifen, treffen oder fassen ersetzt werden, wenn es um Entscheidungen oder Maßnahmen geht. “Wir müssen etwas machen” wird zu “Wir müssen Maßnahmen ergreifen”.

Schließlich lässt sich “machen” in manchen Fällen auch komplett streichen, wodurch der Satz an Kraft gewinnt. “Einen Fehler machen” wird zu “Einen Fehler begehen”, “Erfahrungen machen” zu “Erfahrungen sammeln”.

Die Liste der möglichen Alternativen ist lang und die optimale Wahl hängt immer vom jeweiligen Kontext ab. Indem wir uns die Zeit nehmen, das passende Verb zu finden, befreien wir unsere Sprache von der Monotonie des “Machens” und verleihen unseren Aussagen mehr Präzision, Ausdruck und Wirkung. Der bewusste Umgang mit Sprache lohnt sich!