Wie finde ich heraus, ob ich laktoseintolerant bin?

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Zur Diagnose einer Laktoseintoleranz konsultieren Sie bitte einen Arzt. Fachärzte können mittels Atem- oder Bluttest Klarheit schaffen. Dabei wird nach Verabreichung von Laktose der Blut- oder Atemwert in Intervallen kontrolliert.

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Laktoseintoleranz: Wie finde ich heraus, ob ich betroffen bin?

Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall – nach dem Genuss von Milchprodukten? Diese Symptome könnten auf eine Laktoseintoleranz hindeuten. Doch wie stellt man sicher, ob es sich tatsächlich um eine Unverträglichkeit handelt und nicht um eine andere Erkrankung? Eine Selbstdiagnose ist schwierig und kann zu Fehlinterpretationen führen. Daher ist der Weg zum Arzt unerlässlich.

Die Laktoseintoleranz ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der der Körper das Milchzuckermolekül Laktose nicht ausreichend verdauen kann. Dies liegt an einem Mangel des Enzyms Laktase, das für den Abbau der Laktose im Dünndarm verantwortlich ist. Unverdaute Laktose gelangt somit in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird. Die dabei entstehenden Gase und Säuren verursachen die typischen Beschwerden.

Symptome können variieren und reichen von:

  • leichten Blähungen und Bauchkrämpfen
  • über mäßigen Durchfall
  • bis hin zu starken, kolikartigen Schmerzen und Übelkeit.

Die Intensität der Symptome hängt von der Menge an konsumierter Laktose ab. Manche Betroffene vertragen kleine Mengen Milchprodukte problemlos, andere reagieren bereits auf kleinste Spuren.

Wie wird eine Laktoseintoleranz diagnostiziert?

Eine zuverlässige Diagnose erfolgt ausschließlich durch ärztliche Abklärung. Selbsttests, die auf dem Internet angeboten werden, sind ungenau und ersetzen keine professionelle Untersuchung. Der Arzt wird zunächst ein ausführliches Gespräch über die Symptome und die Ernährung führen. Anschließend können verschiedene Tests durchgeführt werden:

  • H2-Atemtest: Hierbei trinkt man eine laktosehaltige Lösung und es wird in regelmäßigen Abständen die Konzentration von Wasserstoff (H2) in der Atemluft gemessen. Ein erhöhter Wasserstoffgehalt deutet auf eine Laktoseintoleranz hin, da dieser bei der bakteriellen Vergärung im Dickdarm entsteht. Dieser Test ist zuverlässig und relativ einfach durchzuführen.

  • Laktose-Toleranztest: Dieser Test misst den Blutzuckerspiegel vor und nach der Einnahme einer laktosehaltigen Lösung. Steigt der Blutzuckerspiegel nur gering an, deutet dies auf eine unzureichende Laktoseaufnahme und -verdauung hin.

  • Stuhluntersuchung: In manchen Fällen kann eine Stuhluntersuchung Aufschluss über die Zusammensetzung der Darmflora und den Gehalt an unverdauter Laktose geben. Dieser Test wird jedoch seltener eingesetzt als der Atemtest.

  • Gentest: Ein Gentest kann den Gendefekt identifizieren, der für die Laktasemangel verantwortlich ist. Er ist jedoch nicht immer notwendig, da die oben genannten Tests bereits eine aussagekräftige Diagnose ermöglichen.

Fazit:

Vermuten Sie eine Laktoseintoleranz, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nur durch eine fachärztliche Diagnose kann die Erkrankung sicher festgestellt werden und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Die Diagnosefindung ist unkompliziert und ermöglicht eine gezielte Anpassung der Ernährung, um die Beschwerden zu lindern. Eine frühzeitige Diagnose kann die Lebensqualität deutlich verbessern und langfristige gesundheitliche Probleme vermeiden.