Wie herum dreht sich die Klospülung?

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Die Drehrichtung des Abflusses im Klo hängt von der Erdrotation ab. Auf der Südhalbkugel rotieren Wasserstrudel entgegen dem Uhrzeigersinn, während sie auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn verlaufen. Dieser Effekt ist ein Beispiel für die Corioliskraft.
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Die Klospülung: Eine Frage der Erdrotation?

Jeder kennt das vertraute Bild einer Klospülung. Wasser wirbelt im Abfluss, bildet einen Strudel und verschwindet in der Tiefe. Doch haben Sie sich jemals gefragt, warum dieser Strudel sich in eine bestimmte Richtung dreht? Viele glauben, dass die Drehrichtung des Wassers im Abfluss von der Erdrotation abhängt – ein Phänomen, das durch die Corioliskraft erklärt werden soll. Doch ist das wirklich so?

Die Corioliskraft ist eine Scheinkraft, die auf Objekte wirkt, die sich auf einer rotierenden Oberfläche bewegen. Sie sorgt dafür, dass sich bewegte Objekte auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ablenken.

Dieser Effekt ist jedoch in der Praxis zu schwach, um die Drehrichtung des Wassers in einer Klospülung signifikant zu beeinflussen. Der Abfluss ist zu klein und das Wasser bewegt sich zu langsam, um merklich von der Corioliskraft beeinflusst zu werden.

Die Drehrichtung des Wassers im Abfluss wird vielmehr von der Form des Abflusses und der initialen Bewegung des Wassers bestimmt. Manchmal beginnt das Wasser, sich in eine bestimmte Richtung zu drehen, bevor es den Abfluss erreicht, wodurch die Drehrichtung im Abfluss beeinflusst wird.

Daher ist die Behauptung, dass die Erdrotation die Drehrichtung des Wassers im Abfluss beeinflusst, ein weit verbreiteter Mythos. Die Klospülung ist ein Beispiel für ein alltägliches Phänomen, das oft mit wissenschaftlichen Begriffen erklärt wird, die in diesem Fall jedoch nicht zutreffen.