Wie kann ich Wasser selbst entkalken?

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Kochen Sie Wasser, um Kalk zu reduzieren. Die Hitze löst die Mineralien und lässt sie ausfallen. Dieser Vorgang wiederholt sich mit jedem Koch- und Abkühlzyklus, wodurch sich der Kalkgehalt im Wasser verringert. Ein einfacher Wasserkocher genügt dafür. Die Methode ist effektiv und umweltschonend.
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Wasser selbst entkalken: Hausmittel und ihre Grenzen

Hartes Wasser, reich an Calcium und Magnesium, ist zwar nicht gesundheitsschädlich, hinterlässt aber unschöne Kalkablagerungen in Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Rohren. Die chemische Entkalkung mit aggressiven Mitteln ist effektiv, aber belastet die Umwelt. Daher stellt sich die Frage: Kann man Wasser auch selbst und umweltschonend enthärten? Die Antwort ist: teilweise, aber mit Einschränkungen.

Eine gängige Methode ist das Abkochen des Wassers. Durch Erhitzen werden die im Wasser gelösten Calcium- und Magnesium-Ionen tatsächlich teilweise aus der Lösung gebracht und fallen als Kalk aus. Dieser Prozess beruht auf der Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit von Calciumcarbonat. Je heißer das Wasser, desto weniger Kalk bleibt gelöst. Nach dem Abkühlen bleibt ein Teil des Kalks am Boden des Gefäßes zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Koch- und Abkühlzyklus.

Die Wirksamkeit dieser Methode ist jedoch begrenzt. Ein vollständiges Entkalken des Wassers ist auf diese Weise nicht möglich. Die Menge des ausfallenden Kalks ist abhängig von der Wasserhärte und der Kochdauer. Sehr hartes Wasser benötigt mehrere Kochzyklen, um eine messbare Reduktion des Kalkgehalts zu erzielen. Zudem verbleibt immer noch ein erheblicher Teil der Mineralien im Wasser. Das Abkochen eignet sich daher eher zur partiellen Reduktion der Kalkablagerungen in Geräten und weniger zur Herstellung von weichem Wasser für den gesamten Haushalt.

Vorteile des Abkochens:

  • Umweltfreundlich: Vermeidung von chemischen Entkalkungsmitteln.
  • Einfach und kostengünstig: Ein einfacher Wasserkocher genügt.
  • Reduziert Kalkablagerungen: Weniger Kalk in Geräten.

Nachteile des Abkochens:

  • Unvollständige Entkalkung: Nur eine Teilreduktion des Kalkgehalts.
  • Zeitaufwendig: Mehrere Kochzyklen sind nötig, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen.
  • Nicht geeignet für stark kalkhaltiges Wasser: Die Wirkung ist bei sehr hartem Wasser gering.

Fazit: Das Abkochen von Wasser ist eine einfache und umweltschonende Methode, um den Kalkgehalt teilweise zu reduzieren. Es ersetzt aber keine professionelle Wasseraufbereitung oder den Einsatz von chemischen Entkalkungsmitteln, wenn eine vollständige Entkalkung oder eine dauerhafte Reduktion der Wasserhärte gewünscht ist. Für eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität bei hoher Wasserhärte sind andere Verfahren wie beispielsweise die Installation eines Hauswasserfilters empfehlenswerter.