Wie kann man Gießwasser entkalken?

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Essig, Rindenmulch oder Torf sind natürliche Säurelieferanten, die den pH-Wert von hartem Gießwasser senken können. Wichtig ist jedoch eine moderate Dosierung, da ein zu niedriger pH-Wert den Pflanzen ebenfalls schadet.

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Gießwasser entkalken: Sanfte Methoden für gesunde Pflanzen

Hartes Leitungswasser ist zwar für uns Menschen unbedenklich, kann aber auf Dauer das Wohlbefinden unserer Zimmer- und Gartenpflanzen beeinträchtigen. Kalkablagerungen auf den Blättern stören die Photosynthese und im Substrat verringern sie die Nährstoffaufnahme. Entkalktes Wasser beugt diesen Problemen vor und fördert ein gesundes Pflanzenwachstum. Essig, Rindenmulch und Torf werden oft als natürliche Entkalker empfohlen. Doch wie wendet man diese richtig an und welche Alternativen gibt es?

Natürliche Entkalkung – mit Bedacht angewendet:

Die genannten Hausmittel Essig, Rindenmulch und Torf wirken durch ihren Säuregehalt. Sie senken den pH-Wert des Wassers und lösen so den Kalk. Die Dosierung ist hierbei entscheidend:

  • Essig: Nur wenige Tropfen Haushaltsessig (5-10 ml pro Liter Wasser) genügen. Zu viel Säure schädigt die Pflanzenwurzeln. Kontrollieren Sie den pH-Wert regelmäßig mit Teststreifen. Der Idealbereich liegt für die meisten Pflanzen zwischen 5,5 und 6,5.
  • Rindenmulch und Torf: Diese Materialien geben ihre Säuren langsam an das Gießwasser ab. Füllen Sie einen Beutel oder ein Säckchen mit Rindenmulch oder Torf und hängen Sie diesen für einige Stunden in das Gießwasser. Auch hier ist regelmäßiges Prüfen des pH-Werts wichtig. Diese Methode ist sanfter als die Essig-Variante.

Vorsicht bei empfindlichen Pflanzen:

Nicht alle Pflanzen vertragen angesäuertes Gießwasser. Kalkliebende Gewächse wie beispielsweise Orchideen oder Sukkulenten reagieren empfindlich auf einen niedrigen pH-Wert. Informieren Sie sich über die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, bevor Sie das Gießwasser entkalken.

Alternative Entkalkungsmethoden:

Neben den natürlichen Methoden gibt es weitere Möglichkeiten, kalkhaltiges Gießwasser zu optimieren:

  • Abkochen: Beim Erhitzen von Wasser fällt ein Teil des Kalks als Kesselstein aus. Lassen Sie das abgekochte Wasser abkühlen und verwenden Sie den oberen, klaren Teil zum Gießen.
  • Regenwasser sammeln: Regenwasser ist von Natur aus weich und ideal für Pflanzen. Nutzen Sie Regentonnen oder andere Behälter, um Regenwasser aufzufangen.
  • Wasserfilter: Spezielle Wasserfilter für den Haushalt können Kalk und andere unerwünschte Stoffe aus dem Leitungswasser entfernen. Achten Sie auf Filter, die für die Pflanzenbewässerung geeignet sind.
  • Ionenaustauscher: Für größere Mengen Gießwasser, beispielsweise im Garten, können Ionenaustauscher eine effektive Lösung sein. Diese Geräte tauschen Kalk-Ionen gegen Natrium-Ionen aus.

Fazit:

Entkalktes Gießwasser trägt maßgeblich zur Gesundheit Ihrer Pflanzen bei. Die Wahl der richtigen Methode hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und den Ansprüchen Ihrer Pflanzen ab. Beginnen Sie mit einer geringen Dosierung der natürlichen Entkalker und kontrollieren Sie den pH-Wert regelmäßig, um optimale Bedingungen für Ihre grünen Mitbewohner zu schaffen.