Wie lange funktioniert ein Handy unter Wasser?

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Die Wasserfestigkeit von Smartphones variiert je nach Schutzklasse. IP67 garantiert 30 Minuten in einem Meter Tiefe, während IP68 eine höhere Tauchresistenz bis 1,5 Meter für den gleichen Zeitraum bietet. Zusätzliche Schutzmaßnahmen verlängern die Überlebenschancen im Nassbereich nicht zwangsläufig.
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Wie lange hält mein Handy unter Wasser? Ein Blick auf die Wasserfestigkeit

Smartphones sind heutzutage unverzichtbare Begleiter, doch was passiert, wenn sie einem ungewollten Kontakt mit Wasser ausgesetzt sind? Die Wasserfestigkeit variiert stark und hängt entscheidend von der Schutzklasse des Geräts ab. Ein genauer Blick auf die Bedeutung von IP-Ratings und die damit verbundenen Grenzen ist unerlässlich.

Die Rolle der IP-Schutzklassen

Die international genormten IP-Schutzklassen (Ingress Protection) sind ein wichtiger Hinweis auf die Wasserfestigkeit eines Smartphones. Die Zahlen nach dem “IP” geben Aufschluss über den Schutz vor Staub und Flüssigkeiten. Für uns relevant ist die Komponente des Wasser-Schutzes, der durch die Kombination verschiedener Zahlen gekennzeichnet wird.

IP67: Tauchgang bis 30 Minuten

Ein Smartphone mit der Schutzklasse IP67 ist für einen begrenzten Zeitraum in Wasser tauchfähig. Die Spezifikation garantiert 30 Minuten in einer Tiefe von einem Meter. Wichtig zu verstehen ist, dass dies nur ein Teststandard ist. Dies bedeutet, dass das Handy vermutlich 30 Minuten aushält, aber es gibt keine Garantie für einen funktionierenden Betrieb danach. Das Handy ist nicht zwingend wasserdicht und kann nach 30 Minuten unter Wasser immer noch beschädigt sein.

IP68: Mehr Tiefe, gleiche Dauer?

Die Schutzklasse IP68 bietet im Vergleich zu IP67 eine höhere Wasserresistenz. Sie garantiert in der Regel eine Tauchfähigkeit bis zu 1,5 Metern Tiefe für den gleichen Zeitraum von 30 Minuten. Auch hier gilt, dass 30 Minuten nur der theoretische Testzeitraum ist.

Zusätzliche Schutzmaßnahmen – mehr als nur ein Marketing-Trick?

Manche Hersteller werben mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen, wie z.B. speziellen Dichtungen oder Materialien. Solche Features können den Schutz zwar erhöhen, die Auswirkung ist aber nicht zwangsläufig eine verlängerten Betriebsdauer unter Wasser. Oftmals ist die Überlebensfähigkeit des Geräts unter Wasser in der Praxis geringer als im Labor-Test. Die zusätzlichen Marketing-Aussagen sollten nicht als Garantie für unbegrenzte Wasserbeständigkeit interpretiert werden.

Praktische Anwendung und wichtige Hinweise

Die Angaben zu den IP-Schutzklassen geben eine allgemeine Einschätzung der Wasserfestigkeit. Der tatsächliche Betrieb unter Wasser kann stark von den individuellen Bedingungen abweichen. Ein Sturz ins Wasser kann beispielsweise zu einer Beschädigung führen, die die Wasserresistenz stark reduziert, selbst wenn das Gerät eine höhere Schutzklasse besitzt.

Fazit: Verantwortung des Nutzers

Schlussendlich liegt es am Nutzer, die Grenzen seiner Smartphone-Wasserfestigkeit zu kennen und entsprechend vorsichtig zu sein. Auch wenn ein Handy eine hohe Wasserfestigkeitsklasse aufweist, sollten Besitzer dies nicht als Freibrief für unbedachte Aktionen im Wasser verstehen. Weder die angegebenen Zeiten noch die Schutzklassen sind absolute Garantien für den uneingeschränkten Betrieb unter Wasser.