Wie lange halten Abflussrohre?

4 Sicht

Abwasserrohre haben eine begrenzte Lebensdauer. Nach etwa 40 Jahren zeigen sich oft erste Schäden, Gussrohre halten mitunter sogar 60 Jahre. Ein deutliches Warnsignal ist ein Rohrversatz. Dieser beeinträchtigt den Abfluss und wird häufig erst durch eine professionelle Kamerauntersuchung entdeckt. Eine rechtzeitige Sanierung beugt größeren Schäden vor.

Kommentar 0 mag

Die Lebenserwartung von Abflussrohren: Wann ist eine Sanierung fällig?

Abflussrohre sind das unsichtbare Rückgrat unserer sanitären Anlagen. Tagtäglich leisten sie Schwerstarbeit, indem sie Abwasser zuverlässig ableiten. Doch auch diese robusten Komponenten haben eine begrenzte Lebensdauer. Wann müssen Hausbesitzer mit dem Austausch oder der Sanierung rechnen und welche Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit der Rohre?

Im Durchschnitt kann man von einer Lebensdauer von ca. 40 Jahren für Abflussrohre ausgehen. Materialien wie Kunststoff (z.B. PVC) erreichen diese Spanne in der Regel, während Gussrohre unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 60 Jahre halten können. Diese Angaben sind jedoch nur Richtwerte. Die tatsächliche Lebensdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Material: Neben den bereits erwähnten Guss- und Kunststoffrohren existieren auch Varianten aus Stahl, Kupfer oder Ton. Jedes Material besitzt unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Korrosionsbeständigkeit, Druckfestigkeit und Temperaturtoleranz.
  • Installation: Eine fachgerechte Installation ist entscheidend für die Langlebigkeit. Fehlerhafte Verbindungen, ungenügende Gefälle oder mangelhafte Abdichtungen können zu frühzeitigen Schäden führen.
  • Nutzung: Die Beanspruchung der Rohre spielt eine wichtige Rolle. Aggressive Reinigungsmittel, hohe Wassertemperaturen oder die regelmäßige Einleitung von Fetten und Ölen können das Material angreifen und die Lebensdauer verkürzen.
  • Umgebung: Auch äußere Einflüsse wie Bodenbeschaffenheit, Grundwasser oder Wurzeleinwuchs können die Rohre beschädigen.

Ein erstes Anzeichen für Schäden ist oft ein verminderter Abfluss. Verstopfungen, unangenehme Gerüche oder gar Wasseraustritte sind weitere Indizien. Ein besonders tückisches Problem stellt der Rohrversatz dar. Hierbei verschieben sich die Rohre im Erdreich, was zu Undichtigkeiten und Abflussproblemen führen kann. Da ein Rohrversatz oft im Verborgenen stattfindet, ist eine professionelle Kamerauntersuchung unerlässlich, um das Ausmaß des Schadens zu ermitteln.

Eine rechtzeitige Sanierung ist in jedem Fall empfehlenswert. Kleinere Schäden lassen sich oft mit Inlinern oder partiellen Reparaturen beheben. Bei größeren Schäden oder abgelaufener Lebensdauer ist jedoch ein vollständiger Rohraustausch unumgänglich. Durch eine frühzeitige Sanierung lassen sich größere Folgeschäden, wie Wasserschäden im Gebäude oder eine Kontamination des Grundwassers, vermeiden. Langfristig gesehen ist eine Investition in die Instandhaltung der Abwasserrohre also immer eine lohnende Investition in die Werterhaltung der Immobilie. Sprechen Sie am besten mit einem Fachmann, um den Zustand Ihrer Rohre überprüfen zu lassen und die optimalen Maßnahmen für Ihre individuelle Situation zu besprechen.