Wie lange lässt man Pflanzen in der Anzuchterde?

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Jungpflanzen verbleiben etwa vier bis sechs Wochen in Anzuchterde. Sobald die Sämlinge 6 bis 10 cm groß sind und erste richtige Blätter zeigen, können sie pikiert und in größere Töpfe oder ins Freiland gesetzt werden.

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Abschied vom Babybett: Wann Jungpflanzen aus der Anzuchterde umziehen

Junge Pflänzchen sind empfindlich und benötigen in ihren ersten Lebenswochen besondere Pflege. Anzuchterde bietet ihnen dafür die ideale Umgebung: Sie ist nährstoffarm, locker und luftig, was ein gesundes Wurzelwachstum fördert. Doch irgendwann wird das “Babybett” zu klein und die Jungpflanzen müssen umziehen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für den großen Schritt?

Die Aufenthaltsdauer in der Anzuchterde hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Pflanzenart, den Wachstumsbedingungen und der individuellen Entwicklung der Sämlinge. Als Faustregel gilt jedoch: Jungpflanzen verbleiben etwa vier bis sechs Wochen in der Anzuchterde. Dieser Zeitraum bietet den Keimlingen genügend Zeit, um ein stabiles Wurzelwerk zu entwickeln und kräftig genug für den nächsten Schritt zu werden.

Anstatt sich starr an einen festgelegten Zeitraum zu halten, ist es sinnvoller, die Entwicklung der Pflanze zu beobachten. Folgende Anzeichen signalisieren, dass der Umzug fällig ist:

  • Größe: Die Sämlinge haben eine Höhe von 6 bis 10 cm erreicht. Kleinere Pflanzen sind oft noch zu empfindlich für das Umtopfen.
  • Blattentwicklung: Die Jungpflanzen haben neben den Keimblättern erste richtige Blätter entwickelt. Diese zeigen, dass die Pflanze aktiv Photosynthese betreibt und ausreichend Energie für weiteres Wachstum hat.
  • Wurzelwachstum: Sichtbare Wurzeln am Abzugsloch des Anzuchttopfes deuten darauf hin, dass der Topf zu klein geworden ist und die Wurzeln nach mehr Platz suchen. Vorsicht: Nicht alle Pflanzen zeigen dieses Zeichen deutlich.

Was passiert, wenn man die Pflanzen zu lange in der Anzuchterde lässt?

Ein zu langer Aufenthalt in der Anzuchterde kann das Wachstum der Pflanzen hemmen. Die begrenzten Ressourcen im kleinen Topf führen zu Nährstoffmangel und Platzmangel für die Wurzeln. Die Pflanzen werden schwach und anfällig für Krankheiten.

Der nächste Schritt: Pikieren und Umtopfen

Sobald die Jungpflanzen bereit sind, werden sie pikiert – das heißt, vorsichtig aus der Anzuchterde gelöst und in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Erde gesetzt. Alternativ können robuste Pflanzen, die an die Außenbedingungen gewöhnt sind, auch direkt ins Freiland gepflanzt werden. Achten Sie dabei auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart hinsichtlich Standort, Bodenbeschaffenheit und Pflege.

Mit der richtigen Beobachtung und etwas Geduld gelingt der Umzug aus der Anzuchterde problemlos und die jungen Pflanzen können sich prächtig entwickeln.