Wieso sage ich so oft ähm?
Stress und Nervosität führen zu Ähms, da die Konzentration abnimmt und die Wortfindung erschwert wird. Um dieses Füllwort zu reduzieren, sollte man versuchen, es zu reduzieren, anstatt es sich zu verbieten.
Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema “Ähms” aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und sich von typischen Ratgeber-Texten abhebt:
Warum sage ich so oft “Ähm”? Eine Reise durch die Welt der Füllwörter
“Ähm”, “Äh”, “Sozusagen”, “Genau” – Füllwörter sind wie kleine Stolpersteine in unserer Sprache. Kaum jemand entkommt ihnen völlig, aber manche von uns scheinen sie geradezu zu lieben. Besonders das “Ähm” hat es in sich. Es kann uns verunsichern, wenn wir es bei uns selbst bemerken, und Zuhörer irritieren, wenn es überhandnimmt. Aber warum sagen wir eigentlich so oft “Ähm”? Und was können wir dagegen tun?
Die Psychologie des “Ähm”: Mehr als nur Unsicherheit
Die gängigste Erklärung ist, dass “Ähms” Ausdruck von Unsicherheit und Nervosität sind. Und das stimmt oft auch. Wenn wir unter Stress stehen, sei es in einer Präsentation oder einem hitzigen Gespräch, leidet unsere Konzentration. Das Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um die richtigen Worte zu finden, und in diesen Denkpausen schiebt sich das “Ähm” ein.
Allerdings ist das “Ähm” nicht immer ein Zeichen von Schwäche. Sprachwissenschaftler haben herausgefunden, dass Füllwörter auch positive Funktionen erfüllen können:
- Denkpause: Sie geben uns Zeit, den nächsten Gedanken zu formulieren, ohne die Sprechpause unangenehm werden zu lassen.
- Gesprächssteuerung: Ein “Ähm” signalisiert dem Gesprächspartner, dass wir noch nicht fertig sind und er uns nicht unterbrechen soll.
- Empathie-Brücke: In manchen Situationen können Füllwörter den Eindruck erwecken, dass wir nachdenklich und bedacht sind.
Das “Ähm” als Gewohnheitstier
Manchmal ist das “Ähm” schlichtweg eine Gewohnheit. Wir haben es uns unbewusst angeeignet, vielleicht durch Vorbilder in unserem Umfeld oder durch bestimmte Sprechsituationen. In diesem Fall hat das Füllwort wenig mit Nervosität zu tun, sondern ist einfach ein automatisierter Ablauf.
Der Teufelskreis: Wenn das “Ähm” zur Belastung wird
Das Problem entsteht, wenn wir uns zu sehr auf das “Ähm” konzentrieren. Wenn wir uns ständig selbst beobachten und uns dafür verurteilen, kann das die Nervosität verstärken und das Füllwort erst recht hervorrufen. Es entsteht ein Teufelskreis, der uns immer tiefer in die “Ähm”-Falle zieht.
Wege aus der “Ähm”-Falle: Akzeptanz statt Verbissenheit
Anstatt sich das “Ähm” rigoros zu verbieten, was oft kontraproduktiv ist, kann es hilfreich sein, einen entspannteren Umgang damit zu finden:
- Akzeptanz: Erkennen Sie an, dass Füllwörter ein natürlicher Bestandteil der Sprache sind und dass fast jeder sie benutzt.
- Beobachtung: Achten Sie bewusst darauf, in welchen Situationen Sie besonders häufig zum “Ähm” greifen.
- Alternativen: Versuchen Sie, das “Ähm” durch kurze Pausen zu ersetzen. Statt “Ähm” zu sagen, halten Sie einfach kurz inne.
- Entspannungstechniken: Üben Sie Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation, um Ihre Nervosität zu reduzieren.
- Feedback: Bitten Sie Freunde oder Kollegen um ehrliches Feedback zu Ihrem Sprechverhalten.
Fazit: Das “Ähm” ist nicht der Feind
Das “Ähm” ist nicht per se schlecht. Es ist ein Werkzeug, das wir unbewusst einsetzen, um unsere Kommunikation zu erleichtern. Erst wenn es überhandnimmt und uns selbst oder andere stört, sollten wir aktiv werden. Der Schlüssel liegt in der Achtsamkeit, der Akzeptanz und dem sanften Umlernen von Gewohnheiten. Anstatt das “Ähm” zu verteufeln, können wir es als Chance sehen, unsere Sprechweise bewusster zu gestalten und unsere Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.
#Kommunikation#Stottern#ZögernKommentar zur Antwort:
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