Was bedeutet es, „ähm“ zu sagen?

12 Sicht
Füllwörter wie ähm verraten oft mehr, als man denkt. Forscherinnen der Universität Trier haben entdeckt, dass diese scheinbar unbedeutenden Laute individuelle Merkmale aufweisen und somit potenziell in der Kriminalistik eingesetzt werden könnten. Die einzigartige akustische Signatur könnte zur Identifizierung von Personen beitragen.
Kommentar 0 mag

Füllwörter: Das “Ähm” verrät mehr, als man denkt

Füllwörter, wie das allgegenwärtige “Ähm”, haben oft den Ruf, belanglose Geräusche zu sein, die das Sprechen unterbrechen. Doch neueste Forschungen zeigen, dass diese vermeintlich unbedeutenden Laute wertvolle Einblicke in die Sprechenden liefern und sogar in der Kriminalistik eingesetzt werden könnten.

Forscherinnen der Universität Trier haben herausgefunden, dass “Ähms” eine individuelle akustische Signatur aufweisen. Ähnlich wie Fingerabdrücke sind diese Signaturen einzigartig für jede Person. Die Forscherinnen nutzten empfindliche Mikrofone und fortschrittliche Analysetechniken, um die subtilen Schwankungen in Frequenz, Dauer und Intensität der “Ähms” verschiedener Personen zu messen.

Diese akustischen Unterschiede sind so ausgeprägt, dass sie zur Identifizierung von Personen verwendet werden könnten. Die Forscherinnen stellten fest, dass sie in der Lage waren, Personen anhand ihrer “Ähms” mit einer Genauigkeit von über 90 % zu unterscheiden.

Die Verwendung von “Ähms” in der Kriminalistik könnte eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Methoden wie DNA-Analyse und Fingerabdruckidentifizierung darstellen. Da “Ähms” auch in Situationen auftreten, in denen andere Beweise schwer zu erhalten sein können, wie z. B. in Telefonanrufen oder Audioaufzeichnungen, bietet dies den Ermittlern eine zusätzliche Möglichkeit, Verdächtige zu identifizieren.

Darüber hinaus können “Ähms” auch Erkenntnisse über den emotionalen Zustand einer Person liefern. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen dazu neigen, häufiger “Ähm” zu sagen, wenn sie unsicher, ängstlich oder gestresst sind. Dies könnte für Strafverfolgungsbehörden von Nutzen sein, da es ihnen helfen kann, die Glaubwürdigkeit von Aussagen einzuschätzen oder die Absicht von Verdächtigen zu ermitteln.

Die Forschung zu Füllwörtern befindet sich noch in einem frühen Stadium, aber die Entdeckung ihrer individuellen Merkmale und ihres potenziellen Einsatzes in der Kriminalistik ist aufregend. Es unterstreicht, wie auch die scheinbar unbedeutendsten Aspekte unserer Sprache wertvolle Informationen über unsere Identität und unseren Gemütszustand liefern können.