Auf welcher Flugstrecke gibt es die meisten Turbulenzen?
Luftlöcher über den Anden: Warum die Flüge zwischen Chile und Argentinien besonders turbulent sind
Turbulenzen gehören zum Fliegen dazu, doch einige Strecken sind berüchtigt für ihre unruhige Atmosphäre. Besonders häufig wird von starken Turbulenzen auf den Flugstrecken zwischen Chile und Argentinien berichtet, insbesondere auf den Verbindungen Santiago de Chile – Mendoza und Córdoba – Santiago. Doch woran liegt das? Die Antwort ist komplex und liegt in der geographischen Beschaffenheit der Region.
Die Anden, das mächtige Gebirge, das sich entlang der Westküste Südamerikas erstreckt, spielen hier eine entscheidende Rolle. Das Zusammenspiel von komplexen Windsystemen, unterschiedlichen Luftmassen und der Orographie – also der Form des Geländes – führt zu einer besonders dynamischen Atmosphäre. Die stark wechselnden Höhenunterschiede, die steilen Hänge und die engen Täler erzeugen luftströmungen, die zu unvorhersehbaren Turbulenzen führen.
Kurze Strecken – hohes Risiko? Die Tatsache, dass die problematischsten Routen vergleichsweise kurz sind, verstärkt das Problem. Auf Langstreckenflügen haben Piloten mehr Zeit, Turbulenzzonen zu umfliegen oder sich darauf einzustellen. Auf den kurzen Strecken zwischen Santiago und Mendoza oder Córdoba hingegen bleibt weniger Spielraum für Ausweichmanöver. Die Flugzeuge befinden sich länger in der turbulenten Luftmasse über den Anden und die Passagiere spüren die Auswirkungen intensiver.
Jetstreams und thermische Auftriebskräfte: Ein weiterer Faktor sind die Jetstreams, schnelle, hochgelegene Luftströmungen, die sich in der Atmosphäre befinden. Diese treffen auf die komplexen Windsysteme der Anden und verursachen zusätzliche Instabilitäten. Hinzu kommen thermische Auftriebskräfte, die durch die starke Sonneneinstrahlung auf die Hänge entstehen. Warme Luft steigt auf, kalte Luft sinkt ab – ein dynamischer Prozess, der zu starken Turbulenzen führen kann.
Kein Einzelfall: Auch andere Gebirgsregionen weltweit sind bekannt für ihre turbulenten Flugstrecken. Die Anden repräsentieren jedoch ein besonders extremes Beispiel aufgrund ihrer Höhe, Ausdehnung und der komplexen Wetterphänomene, die dort aufeinandertreffen.
Fazit: Die Flüge zwischen Chile und Argentinien, besonders zwischen Santiago und Mendoza sowie Córdoba, sind aufgrund der geographischen Lage und der damit verbundenen komplexen atmosphärischen Bedingungen besonders anfällig für Turbulenzen. Während die Fluggesellschaften natürlich alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen, sollten Passagiere auf diesen Strecken auf erhöhte Turbulenzen vorbereitet sein und die Sicherheitsanweisungen des Kabinenpersonals besonders aufmerksam befolgen. Die “Luftlöcher” über den Anden sind ein Naturphänomen, das sich nicht vollständig vermeiden lässt.
#Flugstrecken#Häufigkeit#TurbulenzenKommentar zur Antwort:
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