Haben alle Insekten ein Herz?

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Im Gegensatz zu Wirbeltieren besitzen Insekten ein einzigartiges Herz-Kreislauf-System. Ihr Blut, auch Hämolymphe genannt, zirkuliert frei im Körper und erreicht alle inneren Organe. Dabei wird das Blut nicht durch ein komplexes Netz aus Blutgefäßen, sondern durch ein unverzweigtes Rückengefäß gepumpt, das wie ein Herz fungiert und die Nährstoffe durch den Körper verteilt.

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Haben alle Insekten ein Herz? Ja, aber anders als wir es kennen.

Insekten mögen klein sein, doch auch sie benötigen ein funktionierendes Kreislaufsystem, um Nährstoffe zu transportieren und Abfallprodukte abzutransportieren. Im Gegensatz zu Säugetieren, Vögeln oder Reptilien besitzen Insekten jedoch kein geschlossenes Kreislaufsystem mit Venen und Arterien. Stattdessen zirkuliert ihre Körperflüssigkeit, die Hämolymphe, frei im Körperhohlraum (Hämocoel) und umspült direkt die Organe.

Trotz dieses vereinfachten Systems besitzen Insekten ein Herz – allerdings eines, das sich stark von unserem unterscheidet. Es handelt sich um ein längliches, röhrenförmiges Organ, das im Hinterleib entlang des Rückens verläuft und daher auch als Rückengefäß oder Dorsalgefäß bezeichnet wird. Dieses “Herz” ist in mehrere Kammern unterteilt, die durch Ostien, kleine, ventilartige Öffnungen, miteinander verbunden sind.

Durch rhythmische Kontraktionen der Muskulatur des Rückengefäßes wird die Hämolymphe von hinten nach vorne gepumpt. Am vorderen Ende des Herzens tritt die Hämolymphe aus und strömt frei durch den Körperhohlraum, um die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Anschließend wird sie durch die Ostien wieder in das Rückengefäß eingesaugt und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Zusätzlich zum Rückengefäß besitzen einige Insekten sogenannte akzessorische pulsierende Organe, die in den Antennen, Beinen und Flügeln liegen können. Diese unterstützen den Transport der Hämolymphe in diese Extremitäten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, alle Insekten besitzen ein Herz, das jedoch anders aufgebaut ist als das Herz von Wirbeltieren. Es handelt sich um ein röhrenförmiges Rückengefäß, das die Hämolymphe durch den Körper pumpt. Dieses System ist zwar einfacher, aber dennoch effektiv genug, um den Stoffwechsel der Insekten zu gewährleisten. Die freie Zirkulation der Hämolymphe ermöglicht einen direkten Kontakt mit den Organen, wodurch Nährstoffe und Abfallprodukte effizient ausgetauscht werden können. Die akzessorischen pulsierenden Organe optimieren die Versorgung der Extremitäten.