In welche Richtung geht die Sonne auf?

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Am Morgen beginnt der Tag im Osten, wo die Sonne ihre Reise am Horizont antritt. Sie erklimmt den Himmel bis zum Mittag, ihrem höchsten Punkt. Danach neigt sie sich westwärts und verschwindet schließlich am Abend hinter dem Horizont. Diese Himmelsbewegung gilt jedoch vorwiegend für die Nordhalbkugel.

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Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. Das ist die vereinfachte und allgemein bekannte Antwort. Die Realität ist jedoch etwas komplexer und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Während die Aussage für die mittlere geografische Breite der Nordhalbkugel größtenteils zutrifft, gibt es einige Nuancen und Ausnahmen zu beachten:

  • Jahreszeiten: Der genaue Punkt, an dem die Sonne auf- und untergeht, variiert im Laufe des Jahres. Nur an den Tagen der Tagundnachtgleiche (Frühlings- und Herbstanfang) geht die Sonne exakt im Osten auf und im Westen unter. Im Sommer verschiebt sich der Aufgangspunkt nach Nordosten und der Untergangspunkt nach Nordwesten. Im Winter hingegen geht die Sonne im Südosten auf und im Südwesten unter. Diese Verschiebung ist umso stärker ausgeprägt, je weiter man sich von den Tropen entfernt.

  • Geografische Breite: Am Äquator geht die Sonne nahezu senkrecht auf und unter. Je näher man sich an den Polen befindet, desto flacher verläuft die Bahn der Sonne am Himmel. Nördlich des Polarkreises und südlich des Polarkreises gibt es Zeiten im Jahr, in denen die Sonne gar nicht untergeht (Mitternachtssonne) oder nicht aufgeht (Polarnacht).

  • Lokale Topografie: Berge und andere Geländeformen können den sichtbaren Sonnenauf- und -untergang beeinflussen, indem sie den Horizont verdecken.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Aussage “die Sonne geht im Osten auf” ist eine Vereinfachung. Der genaue Auf- und Untergangspunkt hängt von der Jahreszeit, der geografischen Breite und der lokalen Topografie ab. Für die meisten alltäglichen Beobachtungen in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel ist die vereinfachte Aussage jedoch ausreichend. Will man es genauer wissen, benötigt man astronomische Tabellen oder entsprechende Apps, die die individuellen Faktoren berücksichtigen.