Ist der Polarstern die Venus?

Der Polarstern und die Venus: Zwei Leuchtfeuer am Nachthimmel – und doch grundverschieden

Der nächtliche Himmel übt seit jeher eine Faszination auf den Menschen aus. Zwei seiner prominentesten Akteure sind die Venus, liebevoll auch Morgen- oder Abendstern genannt, und der Polarstern, der unerschütterliche Wegweiser am Nordhimmel. Doch obwohl beide mit ihrer Leuchtkraft bestechen, könnten sie unterschiedlicher nicht sein.

Die Venus, benannt nach der römischen Göttin der Schönheit, ist ein Planet, genauer gesagt ein innerer Planet unseres Sonnensystems. Das bedeutet, dass sie, wie die Erde auch, die Sonne umkreist. Ihre auffällige Helligkeit verdankt sie ihrer dichten Atmosphäre, die das Sonnenlicht stark reflektiert. Da die Venus innerhalb der Erdbahn um die Sonne kreist, können wir sie nur am Morgen- oder Abendhimmel beobachten, nie aber mitten in der Nacht.

Der Polarstern hingegen ist ein Stern, und zwar der hellste Stern im Sternbild Kleiner Bär. Anders als die Planeten, die sich auf ihren Umlaufbahnen bewegen, scheinen Sterne von der Erde aus betrachtet an einem festen Punkt zu stehen. Dies liegt an ihrer enormen Entfernung zu uns. Der Polarstern hat die Besonderheit, dass er nahezu exakt über dem Nordpol der Erde steht. Aus diesem Grund bewegt er sich scheinbar nicht und zeigt stets nach Norden – ein unschätzbarer Vorteil für die Navigation in früheren Zeiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwechslung zwischen Venus und Polarstern auf den ersten Blick nahe liegt, da beide hell am Himmel strahlen. Ein genauerer Blick offenbart jedoch ihre fundamental unterschiedliche Natur: Die Venus, ein Planet in ständiger Bewegung um die Sonne, und der Polarstern, ein Fixstern in den Tiefen des Alls, der uns seit Jahrtausenden Orientierung bietet.