Kann man den Großen Wagen auf der Südhalbkugel sehen?

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Im Gegensatz zum Polarstern ist der Große Wagen auf der Südhalbkugel nur eingeschränkt sichtbar. Seine Nähe zum Himmelspol ermöglicht seine Beobachtung lediglich bis zum 14. Breitengrad südlicher Breite, wo er knapp über dem Horizont erscheint.

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Der Große Wagen auf der Südhalbkugel: Ein himmlischer Tourist mit eingeschränkter Reisefreiheit

Der Große Wagen, ein markanter Teil des Sternbilds Ursa Major (Großer Bär), ist ein vertrauter Anblick am Nachthimmel der Nordhalbkugel. Er dient oft als Wegweiser zum Polarstern und ist ein beliebtes Ziel für Sterngucker. Doch wie sieht es mit seinen Chancen aus, die Südhalbkugel zu besuchen? Kann man den Großen Wagen auch in Ländern wie Australien, Argentinien oder Südafrika bestaunen?

Die Antwort ist leider: Jein. Die Sichtbarkeit des Großen Wagens auf der Südhalbkugel ist stark eingeschränkt und hängt von der geografischen Breite des Beobachters ab.

Die Crux: Die Nähe zum Himmelspol

Der Große Wagen ist ein Zirkumpolarsternbild für viele Beobachter auf der Nordhalbkugel. Das bedeutet, dass er aufgrund seiner Nähe zum nördlichen Himmelspol das ganze Jahr über sichtbar ist und nie unter den Horizont sinkt. Je weiter man sich jedoch vom Nordpol entfernt und in Richtung Äquator bewegt, desto tiefer sinkt der Große Wagen in den nördlichen Horizont ab.

Die Sichtbarkeitsgrenze: Der 14. Breitengrad Süd

Für Beobachter auf der Südhalbkugel wird die Situation noch komplizierter. Der Große Wagen ist nicht mehr zirkumpolar und verschwindet teilweise unter dem nördlichen Horizont. Seine Sichtbarkeit wird durch den 14. Breitengrad südlicher Breite begrenzt. Das bedeutet, dass südlich dieses Breitengrads der Große Wagen entweder gar nicht oder nur sehr kurz und knapp über dem Horizont zu sehen ist.

Was bedeutet das konkret?

  • Nördliche Gebiete: In Regionen der Südhalbkugel, die sich nördlich des 14. Breitengrads südlicher Breite befinden, wie beispielsweise Teile von Nordaustralien oder Südbrazilien, besteht die Chance, den Großen Wagen zu sichten. Allerdings wird er sehr nah am Horizont stehen und oft von atmosphärischen Störungen und Lichtverschmutzung beeinträchtigt sein.

  • Südliche Gebiete: In den meisten Gebieten der Südhalbkugel, darunter Australien, Argentinien, Südafrika und Neuseeland, ist der Große Wagen entweder gar nicht oder nur in seinen nördlichsten Ausläufern sichtbar. Es ist unwahrscheinlich, dass man die markante Form des Wagens vollständig erkennen kann.

Alternative: Die Jagd nach anderen Sternbildern

Wer auf der Südhalbkugel nach markanten Sternbildern sucht, muss sich nicht grämen. Der südliche Himmel bietet eine Fülle von spektakulären Objekten, die auf der Nordhalbkugel nicht zu sehen sind. Dazu gehören:

  • Das Kreuz des Südens (Crux): Ein kleines, aber markantes Sternbild, das oft zur Navigation verwendet wird.
  • Zentaur (Centaurus): Ein großes Sternbild mit den hellen Sternen Alpha Centauri (der der Sonne am nächsten gelegene Stern) und Beta Centauri.
  • Kiel des Schiffs (Carina): Ein Sternbild, das den hellen Stern Canopus beherbergt, der nach Sirius der zweithellste Stern am Nachthimmel ist.
  • Die Magellanschen Wolken: Zwei irreguläre Zwerggalaxien, die für das bloße Auge sichtbar sind und ein atemberaubendes Schauspiel bieten.

Fazit:

Der Große Wagen ist zwar ein vertrauter Anblick für Beobachter auf der Nordhalbkugel, seine Sichtbarkeit auf der Südhalbkugel ist jedoch stark eingeschränkt. Während er in einigen nördlichen Gebieten der Südhalbkugel knapp über dem Horizont sichtbar sein kann, ist er in den meisten südlichen Regionen nicht zu sehen. Doch das ist kein Grund zur Enttäuschung! Der südliche Himmel bietet eine Fülle von faszinierenden Sternbildern und Himmelskörpern, die es zu entdecken gilt. Also, Kopf hoch und Teleskope bereit – der südliche Sternenhimmel wartet darauf, erkundet zu werden!