Wann steht die Sonne senkrecht über dem Nordpol?

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Am nördlichen Polarkreis erreicht die Sonne im Sommer ihren höchsten Stand. Die genaue Höhe ist berechenbar und zeigt, dass sie zum Winteranfang unter dem Horizont bleibt. Dieser Himmelskörper bestimmt maßgeblich die jahreszeitlichen Veränderungen in dieser Region.
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Die Sonne am Nordpol: Ein Tanz mit dem Licht und der Dunkelheit

Der Nordpol, ein Ort extremer Bedingungen, ist geprägt von einem einzigartigen Verhältnis zur Sonne. Im Gegensatz zu den meisten Orten der Erde erlebt er keinen kontinuierlichen Sonnenaufgang und -untergang im täglichen Rhythmus. Stattdessen herrscht ein halbjähriger Zeitraum von kontinuierlicher Sonnenstrahlung im Sommer und ein ebenso langer Zeitraum von andauernder Dunkelheit im Winter. Die Frage, wann die Sonne senkrecht über dem Nordpol steht, ist daher irreführend. Sie steht dort niemals senkrecht.

Die Aussage, die Sonne erreiche am nördlichen Polarkreis im Sommer ihren höchsten Stand, ist korrekt, jedoch beschreibt sie nicht die Situation am Nordpol selbst. Der Polarkreis markiert lediglich den Breitengrad, an dem die Sonne am längsten Tag des Jahres (Sommersonnenwende) genau 24 Stunden lang oberhalb des Horizonts verbleibt. Je näher man dem Nordpol kommt, desto länger dauert dieser Zeitraum, bis er am Pol selbst zu einem halbjährigen Polartag wird.

Die Höhe der Sonne am Himmel ist von der Tageszeit und der Jahreszeit abhängig. Am Nordpol steht die Sonne während des gesamten Polartages nie senkrecht, sondern beschreibt einen Kreis um den Zenit, wobei ihre Höhe maximal 23,5° (entsprechend der Erdachsenneigung) erreicht und am Tag der Sommersonnenwende (rund um den 21. Juni) ihren höchsten Punkt erreicht. Sie “kreiselt” sozusagen in geringer Höhe um den Horizont.

Die Berechnung der Sonnenhöhe am Nordpol zu einem bestimmten Zeitpunkt erfordert die Berücksichtigung mehrerer Faktoren: die Erdachsenneigung, die Tageszeit und den Tag im Jahr. Programme und Algorithmen der Astronomie ermöglichen diese präzise Berechnung.

Der entscheidende Punkt ist: Die Aussage, die Sonne bleibe zum Winteranfang unter dem Horizont, ist zutreffend. Der Beginn des astronomischen Winters markiert den Beginn des halbjährigen Polarnachts, in dem die Sonne vollständig unter dem Horizont bleibt. Dieser Himmelskörper beeinflusst das Leben am Nordpol maßgeblich. Die lange Polarnacht prägt die Tier- und Pflanzenwelt und stellt für Menschen, die sich dort aufhalten, eine besondere Herausforderung dar. Das Spiel aus Licht und Dunkelheit, die extremen Temperaturunterschiede und die einzigartige astronomische Lage machen den Nordpol zu einem faszinierenden, aber auch unwirtlichen Ort.