Warum kommt der Wind aus Osten?

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Äquatoriale Luftmassen steigen aufgrund von Erwärmung auf und fließen polwärts. Die Erdrotation lenkt diese Strömung jedoch ab, wodurch ein scheinbarer Ostwind entsteht. Diese Ablenkung, verursacht durch die Corioliskraft, ist am Äquator am stärksten.
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Unerschütterlicher Ostwind: Die Corioliskraft im Spiel

Im Reich der Meteorologie wird der vorherrschende Wind, der aus Osten bläst, oft als unerschütterliches Phänomen wahrgenommen. Diese scheinbare Unerschütterlichkeit hat jedoch eine wissenschaftliche Erklärung, die tief in den Grundlagen der Physik verwurzelt ist.

Aufstieg und Polwärtige Strömung der Äquatorialen Luft

An den tropischen Regionen des Äquators wird die Luft durch die intensive Sonneneinstrahlung erwärmt. Diese Erwärmung führt zu einer Ausdehnung der Luft, die sie aufsteigen lässt. Da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft hat, steigt sie auf und schafft Bereiche mit niedrigem Druck am Boden.

Aufgrund des Druckunterschieds zwischen den Tropen und den Polen fließt die aufgeheizte Luft von den Tropen zu den Polen. Diese polwärtige Strömung wird als Passatwinde bezeichnet, die typischerweise aus östlichen Richtungen wehen.

Ablenkung durch die Corioliskraft

Während die äquatoriale Luft polwärts fließt, wirkt eine unsichtbare Kraft namens Corioliskraft darauf. Die Corioliskraft ist eine scheinbare Kraft, die durch die Erdrotation verursacht wird.

Die Corioliskraft wirkt auf alle sich bewegenden Objekte auf der Erde und lenkt sie auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ab. Diese Ablenkung ist am Äquator am stärksten, wo die Rotationsgeschwindigkeit der Erde am größten ist.

Scheinbarer Ostwind

Aufgrund der Ablenkung durch die Corioliskraft nehmen die Passatwinde eine scheinbar östliche Richtung an. Die anfängliche polwärtige Strömung aus den Tropen wird durch die Corioliskraft nach rechts abgelenkt, was zu einer östlichen Komponente des Windes führt.

Diese östliche Komponente dominiert die polwärtige Komponente, insbesondere in den unteren Schichten der Atmosphäre. Daher erfahren wir einen vorherrschenden Ostwind an den tropischen Breitengraden, der oft als unerschütterlicher Ostwind bezeichnet wird.

Höhe und Corioliskraft

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ablenkung durch die Corioliskraft mit zunehmender Höhe abnimmt. In höheren Schichten der Atmosphäre, beispielsweise in der Stratosphäre, sind die Auswirkungen der Corioliskraft weniger ausgeprägt. Daher können Winde in diesen Höhen aus verschiedenen Richtungen wehen, abhängig von anderen atmosphärischen Kräften.

Fazit

Der scheinbar unerschütterliche Ostwind, der aus den tropischen Regionen weht, ist auf das Zusammenspiel zwischen aufsteigender äquatorialer Luft, polwärtiger Strömung und der Ablenkung durch die Corioliskraft zurückzuführen. Die Corioliskraft, verursacht durch die Erdrotation, lenkt die Passatwinde nach rechts auf der Nordhalbkugel und nach links auf der Südhalbkugel ab, was zu einem vorherrschenden Ostwind führt. Dieses Phänomen ist ein Beweis für die komplexen und miteinander verbundenen Kräfte, die unsere atmosphärischen Zirkulationsmuster prägen.