Was ist der größte See der Erde?

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Das Kaspische Meer dominiert die Liste der größten Stillgewässer unangefochten. Mit einer beeindruckenden Fläche von 371.000 Quadratkilometern übertrifft es alle anderen Seen bei Weitem. Seine schiere Größe hat dazu geführt, dass es traditionell als Meer klassifiziert wird, obwohl es im Grunde ein riesiger Binnensee ist.

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Das Kaspische Meer: Ein Gigant unter den Seen

Die Frage nach dem größten See der Erde scheint auf den ersten Blick einfach zu sein. Doch die Antwort führt uns zu einer faszinierenden geographischen und sprachlichen Besonderheit: dem Kaspischen Meer.

Mit einer schier unglaublichen Fläche von rund 371.000 Quadratkilometern thront das Kaspische Meer unangefochten an der Spitze der Liste der größten Stillgewässer unseres Planeten. Diese immense Ausdehnung übertrifft alle anderen Seen bei Weitem. Zum Vergleich: Der zweitgrößte See, der Oberer See in Nordamerika, nimmt “nur” etwa 82.000 Quadratkilometer ein.

Gerade aufgrund seiner immensen Größe wird das Kaspische Meer traditionell als “Meer” bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch historisch bedingt und kann leicht in die Irre führen. Geologisch und hydrologisch betrachtet handelt es sich nämlich um einen riesigen Binnensee, der von Land umschlossen ist und keinen natürlichen Zugang zu den Ozeanen hat. Es ist ein Überbleibsel des einst riesigen Paratethys-Meeres, das vor Millionen von Jahren die Region bedeckte.

Was macht das Kaspische Meer so besonders?

Neben seiner beeindruckenden Größe gibt es noch weitere Aspekte, die das Kaspische Meer zu einem einzigartigen Gewässer machen:

  • Salzgehalt: Obwohl als See klassifiziert, weist das Kaspische Meer einen Brackwasser-Salzgehalt auf, der zwar geringer ist als der von Ozeanen, aber höher als der von typischen Süßwasserseen.
  • Artenvielfalt: Das Kaspische Meer beherbergt eine bemerkenswerte Vielfalt an Flora und Fauna, darunter der berühmte Stör, dessen Rogen als hochwertiger Kaviar gilt.
  • Rohstoffvorkommen: Unter dem Meeresboden des Kaspischen Meeres befinden sich bedeutende Öl- und Gasvorkommen, die für die Anrainerstaaten von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind.
  • Geopolitische Bedeutung: Das Kaspische Meer grenzt an fünf Länder: Russland, Iran, Aserbaidschan, Turkmenistan und Kasachstan. Die Aufteilung der Rohstoffe und die Nutzung des Gewässers sind Gegenstand komplexer geopolitischer Verhandlungen.

Fazit:

Das Kaspische Meer ist mehr als nur ein See. Es ist ein geologisches Wunder, ein Hotspot der Artenvielfalt, eine bedeutende Rohstoffquelle und ein Ort von geopolitischer Brisanz. Die traditionelle Bezeichnung als “Meer” mag verwirrend sein, doch sie unterstreicht die außergewöhnliche Größe und Bedeutung dieses einzigartigen Binnengewässers. Ob man es nun als See oder Meer betrachtet, fest steht: das Kaspische Meer dominiert die Liste der größten Stillgewässer der Erde und fasziniert mit seiner Vielseitigkeit und seinen Besonderheiten.