Welche Art von Stern ist am heißesten?

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Im Kosmos erstrahlen Sterne in unvorstellbarer Hitze. Astronomen haben acht spektakulär heiße Sterne identifiziert. Unter ihnen ein Weißer Zwerg mit einer Rekordtemperatur von 180.000 Grad, der damit als heißester Stern seiner Klasse gilt.

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Die glühendsten Himmelskörper: Welche Sterne sind am heißesten?

Der Kosmos ist ein Ort extremer Temperaturunterschiede. Während manche Regionen die klirrende Kälte des absoluten Nullpunkts erfahren, leuchten andere in einer Hitze, die unsere irdische Vorstellungskraft bei weitem übersteigt. Die Frage, welcher Stern der heißeste ist, lässt sich nicht mit einem einzigen Namen beantworten, denn “heißest” hängt von der Definition und der betrachteten Sternklasse ab. Es gibt jedoch bestimmte Sternklassen und individuelle Sterne, die sich durch besonders hohe Oberflächentemperaturen auszeichnen.

Die Oberflächentemperatur eines Sterns wird durch seine Masse, seine chemische Zusammensetzung und sein Entwicklungsstadium bestimmt. Je massereicher ein Stern, desto höher ist in der Regel seine Temperatur. Die Hauptreihensterne, in denen Wasserstoff zu Helium fusioniert, zeigen eine klare Korrelation zwischen Masse und Temperatur: Massereichere Hauptreihensterne sind heißer. Blaue Sterne, wie zum Beispiel die massereichen O-Sterne, gehören zu den heißesten Sternen dieser Klasse. Ihre Oberflächentemperaturen können bis zu 50.000 Kelvin erreichen.

Doch jenseits der Hauptreihe liegen die wahren Temperatur-Champions. Nach dem Ende ihres Wasserstoffbrennens durchlaufen massereiche Sterne dramatische Veränderungen, die zu noch extremeren Temperaturen führen können. Während des Roten-Riesen-Stadiums kühlt die Oberfläche ab, doch nach dem Abstoßen der äußeren Hüllen können die extrem heißen Kerne zurückbleiben: Weiße Zwerge.

Diese Weißen Zwerge, obwohl relativ klein und dicht, können Oberflächentemperaturen von über 100.000 Kelvin erreichen. Es wurden sogar Weiße Zwerge mit Oberflächentemperaturen von über 200.000 Kelvin entdeckt, die somit zu den heißesten bekannten Sternen zählen. Die extreme Hitze ist ein Überbleibsel der vorhergehenden Fusionsprozesse und der gravitativen Kompression.

Ein wichtiger Punkt ist, dass wir hier von Oberflächentemperatur sprechen. Im Inneren der Sterne sind die Temperaturen natürlich noch deutlich höher, jedoch ist die Oberflächentemperatur die messbare Größe, die Astronomen zur Klassifizierung verwenden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keinen einzelnen “heißesten Stern” gibt. Blaue Hauptreihensterne erreichen beeindruckende Oberflächentemperaturen, doch die heißesten bekannten Sterne sind wahrscheinlich Weiße Zwerge, deren extreme Temperaturen ein Produkt ihrer evolutionären Geschichte darstellen. Die Suche nach den extremsten Temperatur-Rekordhaltern im Universum ist ein stetig fortschreitender Prozess, angetrieben durch immer leistungsfähigere Teleskope und Beobachtungstechniken.