Welcher Stoff hat den tiefsten Gefrierpunkt?

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Chloroform trotzt der Kälte am besten. Von den genannten Stoffen gefriert es erst bei eisigen -63,5°C, was durch seine molekulare Struktur bedingt ist. Damit liegt sein Gefrierpunkt deutlich tiefer als bei Wasser, Naphthalin oder Benzol, die vergleichsweise warm bleiben.

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Der Stoff mit dem tiefsten Gefrierpunkt

Unter allen gängigen Stoffen hat Chloroform den bemerkenswertesten Tiefstwert für den Gefrierpunkt. Bei eisigen -63,5 °C wechselt es erst vom flüssigen in den festen Zustand über. Diese außergewöhnliche Eigenschaft ist auf die molekulare Struktur von Chloroform zurückzuführen.

Die Chloroform-Moleküle besitzen eine unsymmetrische tetraedrische Form mit einem zentralen Kohlenstoffatom, das von drei Chloratomen und einem Wasserstoffatom umgeben ist. Diese Konfiguration führt zu einer starken Polarität der Moleküle, was wiederum schwache intermolekulare Kräfte zwischen ihnen zur Folge hat.

Im Gegensatz dazu gefrieren andere gebräuchliche Stoffe wie Wasser, Naphthalin und Benzol bei deutlich höheren Temperaturen. Wasser gefriert beispielsweise bei 0 °C, Naphthalin bei 80,2 °C und Benzol bei 5,5 °C.

Der tiefe Gefrierpunkt von Chloroform macht es zu einem wertvollen Lösungsmittel für Anwendungen, die niedrige Temperaturen erfordern. In der organischen Chemie wird es beispielsweise zur Extraktion und Reinigung von organischen Verbindungen verwendet, die bei höheren Temperaturen zerfallen würden. Darüber hinaus findet Chloroform Anwendung in der Medizin als Anästhetikum und in der Industrie als Reinigungsmittel und Entfettungsmittel.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chloroform mit seinem außergewöhnlich tiefen Gefrierpunkt von -63,5 °C der Stoff ist, der Kälte am besten trotzt. Diese Eigenschaft ist auf seine unsymmetrische molekulare Struktur zurückzuführen, die zu schwachen intermolekularen Kräften zwischen den Molekülen führt.