Wie bestimmt man die Windstärke?

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Windgeschwindigkeiten werden in der Regel mit Anemometern gemessen, die entweder als Schalenkreuzanemometer oder Ultraschallanemometer konstruiert sind. Alternativ lassen sich die Auswirkungen des Windes auf natürliche Objekte beobachten, um die ungefähre Windstärke abzuschätzen.

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Die Windstärke bestimmen: Messmethoden und Erfahrungswerte

Der Wind, ein unsichtbarer, doch allgegenwärtiger Faktor, beeinflusst unser Leben auf vielfältige Weise. Seine Stärke zu bestimmen, ist daher nicht nur für Meteorologen, sondern auch für diverse Bereiche wie Schifffahrt, Luftfahrt und den Bau von Windkraftanlagen essentiell. Doch wie ermittelt man die Windstärke präzise, aber auch auf einfache Weise?

Die präziseste Methode zur Bestimmung der Windgeschwindigkeit ist die Verwendung von Anemometern. Diese Geräte messen die Geschwindigkeit des Luftstroms und wandeln diese in messbare Daten um. Zwei gängige Typen sind:

  • Schalenkreuzanemometer: Diese klassischen Anemometer bestehen aus drei oder vier halbkugeligen Schalen, die sich durch den Wind drehen. Die Rotationsgeschwindigkeit ist direkt proportional zur Windgeschwindigkeit und wird meist digital angezeigt. Sie sind robust, relativ kostengünstig und für den Einsatz im Freien gut geeignet. Ihre Genauigkeit ist jedoch von Faktoren wie Temperatur und Luftdruck abhängig.

  • Ultraschallanemometer: Diese modernen Geräte verwenden die Laufzeit von Ultraschallwellen, um die Windgeschwindigkeit zu messen. Sie arbeiten berührungslos und sind daher besonders präzise und wartungsarm. Sie messen nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Richtung des Windes. Der höhere Preis und die höhere Anfälligkeit gegenüber Verschmutzungen sind jedoch zu berücksichtigen.

Doch was, wenn kein Anemometer zur Hand ist? Dann kann man die Windstärke grob anhand der Beobachtung der Auswirkungen des Windes auf die Umwelt abschätzen. Dies basiert auf der Beaufort-Skala, einer empirischen Skala, die die Windstärke anhand ihrer sichtbaren Auswirkungen auf Land und See beschreibt. Hier einige Beispiele:

  • Windstärke 1 (leiser Wind): Rauch steigt fast senkrecht auf.
  • Windstärke 4 (mäßiger Wind): Kleine Äste und Blätter bewegen sich.
  • Windstärke 7 (starker Wind): Ganze Bäume bewegen sich, Gehen wird erschwert.
  • Windstärke 10 (Sturm): Gebäude werden beschädigt, Bäume entwurzelt.
  • Windstärke 12 (Orkan): Verheerende Schäden, weit verbreitete Zerstörungen.

Die Beaufort-Skala bietet eine gute Orientierung, ist aber subjektiv und hängt von der Umgebung (z.B. bewaldetes Gebiet vs. offene Fläche) ab. Eine genaue Bestimmung der Windgeschwindigkeit ist mit dieser Methode nicht möglich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für eine präzise Messung der Windgeschwindigkeit ist ein Anemometer unerlässlich. Die Beaufort-Skala bietet jedoch eine hilfreiche Orientierungshilfe für eine grobe Abschätzung der Windstärke, wenn keine Messgeräte verfügbar sind. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt daher stark vom benötigten Genauigkeitsgrad und den verfügbaren Ressourcen ab.