Wie funktionieren Treibnetze?

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Im Meer treiben unsichtbare Wände, gehalten von Bojen und Beschwerungen. Diese Treibnetze ernten nicht nur den gewünschten Fang, sondern fangen auch unbeabsichtigt Meerestiere ein. Verlorene Netze werden zu tödlichen Fallen, die den Ozean nachhaltig belasten. Ihre unsichtbare Gefahr stellt eine große Bedrohung für das marine Ökosystem dar.
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Treibnetze: Unsichtbare Fallen in den Tiefen des Meeres

Im weiten Ozean lauert eine unsichtbare Bedrohung: Treibnetze. Diese riesigen Fanggeräte, die sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, schweben im Wasser, gehalten von Bojen an der Oberfläche und Beschwerungen am Meeresboden. Ihr Ziel ist es, Fische und andere Meereslebewesen zu fangen, aber leider fangen sie oft mehr als nur den gewünschten Fang.

Die Jagd beginnt

Treibnetze werden typischerweise in der Nacht ausgesetzt, um die Lichtscheu von Meereslebewesen auszunutzen. Die Netze treiben frei mit der Strömung und fischen bis zu einer Tiefe von 20 Metern. Wenn ein Fisch oder ein anderes Tier in ein Netz schwimmt, verheddert er sich in den feinen Fäden. Je mehr sie kämpfen, desto stärker ziehen sich die Fäden zusammen und machen ihre Flucht unmöglich.

Nebenbeifang: Ein tödliches Dilemma

Das Hauptproblem bei Treibnetzen ist der unbeabsichtigte Beifang, der nicht nur Zielarten, sondern auch eine Vielzahl anderer Meereslebewesen umfasst. Meeresschildkröten, Haie, Rochen, Delfine und Wale verfangen sich häufig in diesen Netzen und sterben. Besonders gefährdet sind Arten, die bereits vom Aussterben bedroht sind.

Verlorene Netze: Eine anhaltende Bedrohung

Versehentlich verlorene oder absichtlich aufgegebene Treibnetze stellen eine anhaltende Bedrohung dar. Sie können jahrelang im Meer treiben und Geisternetze bilden, die weiterhin Meereslebewesen einfangen und töten. Diese Netze können auch mit Korallenriffen und anderen empfindlichen Meereslebensräumen kollidieren und sie schädigen.

Auswirkungen auf das marine Ökosystem

Die weit verbreitete Nutzung von Treibnetzen hat erhebliche Auswirkungen auf das marine Ökosystem. Durch die Reduzierung der Populationen von Zielarten stören sie die Nahrungsketten und stören das ökologische Gleichgewicht. Der Verlust von Raubtieren wie Haien kann zu Überpopulationen von Beutetieren führen, was das Nahrungsangebot für andere Meereslebewesen verringert.

Die unsichtbare Gefahr

Eine der gefährlichsten Eigenschaften von Treibnetzen ist ihre Unsichtbarkeit. Sie sind im Wasser oft schwer zu erkennen, insbesondere wenn sie nachts ausgesetzt werden. Dadurch können Schiffe und Meerestiere mit ihnen kollidieren. Die Netze können auch verhedderte Tiere unter Wasser ziehen, was zu Ertrinken führt.

Alternativen zu Treibnetzen

Es gibt eine wachsende Forderung nach Alternativen zu Treibnetzen, um die negativen Auswirkungen auf das marine Ökosystem zu verringern. Zu diesen Alternativen gehören:

  • Selektive Fanggeräte: Entwickeln von Fanggeräten, die nur Zielarten fangen und Beifang minimieren.
  • Nachhaltige Fischereipraktiken: Implementierung von Fangquoten, Schonzeiten und Gebieten, in denen Treibnetze verboten sind.
  • Fischfarmen: Förderung nachhaltiger Aquakultur als Alternative zur Wildfischerei.

Schlussfolgerung

Treibnetze stellen eine schwerwiegende Bedrohung für das marine Ökosystem dar und verursachen unbeabsichtigten Beifang, Geisternetze und eine Störung der Nahrungsketten. Ihre unsichtbare Gefahr macht sie besonders gefährlich für Schiffe und Meereslebewesen. Es ist dringend erforderlich, Alternativen zu Treibnetzen zu finden und nachhaltigere Fischereipraktiken zu fördern, um die Gesundheit und Zukunft unserer Ozeane zu schützen.