Wie oft kommt ein Blue Moon vor?

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Ein Blue Moon entsteht, wenn in einer Jahreszeit vier statt der üblichen drei Vollmonde auftreten. Der dritte Vollmond in dieser Viererfolge trägt dann die Bezeichnung Blue Moon. Dieses Phänomen tritt durchschnittlich alle 2,4 Jahre auf.

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Der Blaue Mond: Seltener Gast am Nachthimmel

Der Ausdruck “Blauer Mond” evoziert Bilder einer tiefblauen Mondscheibe, die majestätisch am Nachthimmel strahlt. Doch die Realität ist weniger spektakulär: Ein Blauer Mond ist nicht blau gefärbt. Seine Bezeichnung entstammt einer semantischen Verschiebung und beschreibt ein rein kalendarisches Phänomen.

Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung, die einen Blauen Mond als extrem seltenes Ereignis darstellt – etwa einmal pro Dekade –, ist er statistisch gesehen deutlich häufiger zu beobachten. Die Ursache für diese Missinterpretation liegt in der doppelten Bedeutung des Ausdrucks “Blauer Mond”.

Früher bezog sich der Begriff “Blauer Mond” auf den zweiten Vollmond innerhalb eines Kalendermonats. Dieses Ereignis ist tatsächlich recht selten, da Vollmonde in der Regel monatlich auftreten. Diese Definition ist jedoch heute weitgehend veraltet.

Die aktuell akzeptierte und astronomisch korrekte Definition beschreibt den Blauen Mond als den dritten Vollmond innerhalb einer Jahreszeit mit vier Vollmonden. Eine Jahreszeit umfasst astronomisch gesehen drei Monate. Da der Mondzyklus etwa 29,5 Tage beträgt, kommt es gelegentlich vor, dass innerhalb eines Dreimonatsabschnitts vier statt drei Vollmonde auftreten. Der dritte dieser Vollmonde wird dann als “Blauer Mond” bezeichnet.

Diese Definition erklärt, warum Blaue Monde statistisch gesehen deutlich häufiger vorkommen als die veraltete Definition vermuten ließe. Im Durchschnitt ereignet sich ein Blauer Mond alle 2,4 Jahre. Diese Häufigkeit resultiert aus der leicht unterschiedlichen Länge von Mondmonaten und den variierenden Längen der Jahreszeiten. Es gibt also keine feste Regelmäßigkeit, sondern ein statistisches Mittel.

Der nächste Blaue Mond bietet somit keine einzigartige Gelegenheit, einen Himmelskörper in azurblauer Farbe zu bewundern, sondern die Chance, ein interessantes kalendarisches Phänomen zu beobachten und sich an der Schönheit des Vollmonds zu erfreuen. Die Faszination liegt also weniger in der Farbe, sondern in der relativen Seltenheit des Ereignisses im Vergleich zum durchschnittlichen Zyklus der Vollmondphasen und der damit verbundenen, historischen Verwirrung um die Definition. Die Beobachtung eines Blauen Mondes ist also ein schöner Anlass, sich mit den faszinierenden Rhythmen des Mondes und den Besonderheiten des lunaren Kalenders auseinanderzusetzen.