Wo steht die Sonne 12 Uhr mittags?
Mittags erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt am Himmel, den Zenit, und steht exakt im Süden. Dieser Zeitpunkt definiert die 12 Uhr Mittagslinie. Die tägliche Wanderung der Sonne über den Himmel bestimmt somit auch die fluktuierende Mittagszeit, die sich mit der Erdrotation von Ost nach West verschiebt.
Mittagszeit und Sonnenstand: Mehr als nur 12 Uhr
Die Aussage „Die Sonne steht um 12 Uhr mittags im Süden“ ist zwar eine gängige Vereinfachung, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen korrekt. Die tatsächliche Position der Sonne um 12 Uhr mittags hängt von mehreren Faktoren ab und weicht je nach geografischer Lage und Jahreszeit vom idealisierten Südpunkt deutlich ab.
Der scheinbare Lauf der Sonne über den Himmel wird durch die Rotation der Erde um ihre Achse und die Erdumlaufbahn um die Sonne bestimmt. Während die Erdrotation die tägliche Bewegung der Sonne von Osten nach Westen verursacht, beeinflusst die Erdumlaufbahn die Höhe des Sonnenstandes im Laufe des Jahres.
Der geografische Mittelpunkt: Nur auf dem Äquator erreicht die Sonne am Mittag tatsächlich den genauen Zenit (90° Höhe) – und das nur an zwei Tagen im Jahr, während der Tag- und Nachtgleiche. An allen anderen Orten der Erde steht die Sonne zum Zeitpunkt des höchsten Standes (dem wahren Mittag) südlich des Zenits (auf der Nordhalbkugel) oder nördlich des Zenits (auf der Südhalbkugel). Die Abweichung vom Zenit ist umso größer, je weiter man sich vom Äquator entfernt.
Die wahre Mittagszeit: Der Zeitpunkt des höchsten Sonnenstandes, also die wahre Mittagszeit, fällt nicht immer mit der durch unsere Uhren angegebenen 12 Uhr mittags zusammen. Unsere Uhren basieren auf der mittleren Sonnenzeit, einer standardisierten Zeit, die die leicht unterschiedlichen täglichen Sonnenstände über das Jahr hinweg ausgleicht. Die Differenz zwischen wahrer und mittlerer Sonnenzeit wird als Zeitgleichung bezeichnet und kann bis zu etwa ±16 Minuten betragen.
Die Jahreszeit: Die Deklination der Sonne, also ihr Winkelabstand vom Himmelsäquator, verändert sich im Laufe des Jahres. Während der Sommersonnenwende (ca. 21. Juni) steht die Sonne auf der Nordhalbkugel am höchsten, während sie zur Wintersonnenwende (ca. 21. Dezember) am tiefsten steht. Dies beeinflusst nicht nur die Dauer des Tages, sondern auch den Azimut (die Himmelsrichtung) des höchsten Sonnenstandes. Im Sommer steht die Sonne auf der Nordhalbkugel etwas weiter nördlich als exakt im Süden, im Winter etwas weiter südlich.
Zusammenfassend: Während die Sonne am Mittag in der Regel im Süden steht (auf der Nordhalbkugel), ist diese Aussage eine Vereinfachung. Die genaue Position hängt von der geographischen Breite, der Jahreszeit und der Zeitgleichung ab. Nur an wenigen Orten und Tagen erreicht die Sonne um 12 Uhr den exakt südlichen Punkt im Zenit. Eine präzise Bestimmung des Sonnenstandes erfordert spezifische Daten zu Ort und Zeitpunkt.
#Himmel#Mittag#SonneKommentar zur Antwort:
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