Was bewirkt Milch bei Tomatenpflanzen?
Magermilch kann vorbeugend gegen Kraut- und Braunfäule bei Tomaten und Kartoffeln eingesetzt werden. Die dabei entstehenden weißen Flecken sind unbedenklich. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist empfehlenswert.
Milch für Tomatenpflanzen: Mythos oder Wundermittel gegen Kraut- und Braunfäule?
Immer wieder hört man den Tipp, Tomatenpflanzen mit Milch zu besprühen, um sie vor Kraut- und Braunfäule zu schützen. Doch was ist dran an dieser Hausmittel-Empfehlung? Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass Milch, insbesondere Magermilch, einen gewissen Schutz bieten kann, wenngleich die Wirkung nicht wissenschaftlich vollständig belegt und im Vergleich zu kommerziellen Fungiziden oft schwächer ist.
Die Anwendung von Magermilch basiert auf der Idee, dass die darin enthaltenen Mikroorganismen und Proteine die Blattoberfläche besiedeln und so das Ansiedeln der Pilzsporen von Phytophthora infestans, dem Erreger der Kraut- und Braunfäule, erschweren. Die Milch bildet einen dünnen Film, der die Sporen daran hindern kann, zu keimen und in die Pflanze einzudringen. Zusätzlich wird vermutet, dass bestimmte Milchinhaltsstoffe die Pflanzenabwehr stärken.
Die richtige Anwendung:
Empfohlen wird verdünnte Magermilch (Verhältnis ca. 1:10 mit Wasser). Besprüht werden sollten die Pflanzen vorbeugend, idealerweise schon vor dem Auftreten erster Symptome, und zwar sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Blätter. Die Behandlung sollte regelmäßig, etwa wöchentlich, wiederholt werden, besonders bei feuchter Witterung, die die Ausbreitung der Pilzkrankheit begünstigt.
Wichtige Hinweise:
- Keine Vollmilch verwenden: Der Fettgehalt von Vollmilch kann das Wachstum unerwünschter Pilze fördern und die Pflanzen eher schädigen.
- Weiße Flecken sind normal: Nach dem Besprühen können weiße Flecken auf den Blättern auftreten. Diese sind Rückstände der Milch und unbedenklich.
- Kein garantierter Schutz: Milch bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor Kraut- und Braunfäule. Sie kann jedoch das Infektionsrisiko reduzieren und den Krankheitsverlauf verlangsamen. Bei starkem Befall ist der Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln oft unumgänglich.
- Kombination mit anderen Maßnahmen: Für einen optimalen Schutz sollten weitere präventive Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. eine ausreichende Belüftung der Pflanzen, Vermeidung von Staunässe und die Auswahl resistenter Sorten.
Fazit:
Die Anwendung von Magermilch an Tomatenpflanzen kann ein sinnvoller Bestandteil eines umfassenden Schutzkonzeptes gegen Kraut- und Braunfäule sein. Es ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Methode, die das Infektionsrisiko mindern kann. Allerdings sollte man keine Wunder erwarten und bei starkem Befall auf wirksamere Mittel zurückgreifen. Durch die Kombination verschiedener Maßnahmen lässt sich der Befall mit Kraut- und Braunfäule am effektivsten bekämpfen und eine gesunde Tomatenernte sichern.
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