Welche Erde nach dem Pikieren?

0 Sicht

Nach dem Pikieren wird eine nährstoffarme Aussaat- oder Anzuchterde verwendet, da die feinen Wurzeln junger Pflanzen noch empfindlich sind. So werden kräftige, robuste Gewächse gefördert, die bei der Nährstoffsuche starke Wurzeln entwickeln.

Kommentar 0 mag

Welche Erde nach dem Pikieren? Ein Schlüssel zum gesunden Pflanzenwachstum

Das Pikieren, das sorgfältige Versetzen junger Pflanzen in einzelne Töpfe, ist ein wichtiger Schritt im Pflanzenleben. Doch welche Erde ist nach diesem Eingriff die richtige? Die Wahl des Substrats beeinflusst entscheidend das weitere Wachstum und die Gesundheit der jungen Pflänzchen. Ein einfacher Tipp wie “nährstoffarme Erde” greift zu kurz und ignoriert die Nuancen, die für optimales Gedeihen unerlässlich sind.

Die Aussage, dass nach dem Pikieren nährstoffarme Erde verwendet werden sollte, trifft im Kern zwar zu, bedarf aber einer differenzierteren Betrachtung. Der Schlüssel liegt in der Balance: Die Erde soll ausreichend Struktur und Drainage bieten, um Staunässe zu vermeiden, gleichzeitig aber die empfindlichen Wurzeln nicht mit einer Überdosis an Nährstoffen überfordern. Eine zu nährstoffreiche Erde führt zu einem schnellen, aber schwach ausgebildeten Wurzelwachstum. Die Pflanze konzentriert sich auf oberirdisches Wachstum, anstatt ein starkes, weitverzweigtes Wurzelsystem zu entwickeln – die Basis für eine gesunde und widerstandsfähige Pflanze.

Optimale Eigenschaften der Erde nach dem Pikieren:

  • Lockere Struktur: Eine lockere, luftige Erde ermöglicht den jungen Wurzeln eine optimale Sauerstoffversorgung. Torf, Kokosfasern oder Perlite sorgen für die notwendige Durchlüftung. Zudem erleichtern sie die Wasseraufnahme und verhindern Staunässe.

  • Gute Drainage: Staunässe ist für junge Pflanzen besonders schädlich und kann zu Wurzelfäule führen. Eine gute Drainage ist daher unerlässlich. Das kann durch die Beimischung von grobem Sand oder Blähton erreicht werden.

  • Geringer Nährstoffgehalt: Die Erde sollte einen geringen Gehalt an schnell verfügbaren Nährstoffen aufweisen. Langsam freisetzende Dünger sind hingegen sinnvoll, um ein gleichmäßiges Wachstum zu gewährleisten, ohne die Pflanze zu überdüngen. Spezielle Pikiererden sind hierfür optimal abgestimmt.

  • pH-Wert: Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (zwischen 5,5 und 7,0) ist für die meisten Pflanzenarten ideal.

Welche Erde ist also die richtige?

Eine speziell für das Pikieren entwickelte Anzuchterde ist die beste Wahl. Diese Erden sind auf die Bedürfnisse junger Pflanzen abgestimmt und weisen die oben beschriebenen Eigenschaften auf. Sie enthalten meist eine Mischung aus Torf, Kokosfasern, Perlit und eine geringe Menge an Langzeitdünger. Vermeiden Sie hingegen herkömmliche Blumenerden, da diese oft zu nährstoffreich für junge Pflänzchen sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Nach dem Pikieren ist nicht einfach nur “nährstoffarme Erde” entscheidend, sondern ein Substrat, das die junge Pflanze mit einer lockeren Struktur, guter Drainage und einem moderaten Nährstoffangebot unterstützt. Nur so wird die Entwicklung eines kräftigen Wurzelsystems und damit einer gesunden, widerstandsfähigen Pflanze gewährleistet. Die Investition in eine hochwertige Pikiererde zahlt sich langfristig aus.