Welches Land in Europa betreibt am meisten Landwirtschaft?

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Rumänien und Bulgarien führen die europäische Agrarstatistik an: Mit Anteilen von 4,8% bzw. 4,7% an der Bruttowertschöpfung tragen sie am meisten zur landwirtschaftlichen Produktion bei. Ungarn folgt dicht dahinter mit 4,4%.

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Ackerlandriesen im Osten: Rumänien und Bulgarien dominieren Europas Landwirtschaft

Während man bei der Diskussion um Europas führende Wirtschaftsmächte oft an Deutschland, Frankreich oder Großbritannien denkt, zeichnen sich im Bereich der Landwirtschaft andere Schwergewichte ab. Rumänien und Bulgarien führen die Statistik an und leisten den größten Beitrag zur landwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung (BWS) in Europa. Mit Anteilen von 4,8% bzw. 4,7% übertreffen sie deutlich den EU-Durchschnitt und etablieren sich als wichtige Akteure der europäischen Agrarwirtschaft. Ungarn, ebenfalls in Osteuropa gelegen, folgt mit einem Anteil von 4,4% dicht auf den Fersen.

Dieser hohe Anteil an der BWS lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Zum einen verfügen sowohl Rumänien als auch Bulgarien über erhebliche Flächen an fruchtbarem Ackerland, die ideale Bedingungen für den Anbau verschiedener landwirtschaftlicher Produkte bieten. Von Getreide und Gemüse bis hin zu Obst und Wein – die beiden Länder produzieren eine breite Palette an Gütern, die sowohl den heimischen Markt versorgen als auch für den Export bestimmt sind.

Zum anderen spielt die Struktur der jeweiligen Volkswirtschaften eine Rolle. In Rumänien und Bulgarien ist der Agrarsektor traditionell stark ausgeprägt und beschäftigt einen signifikanten Teil der Bevölkerung. Obwohl Modernisierungsbestrebungen und der Trend zur Urbanisierung auch in diesen Ländern spürbar sind, bleibt die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Doch die Dominanz im BWS-Anteil bedeutet nicht zwangsläufig auch die höchste Gesamtproduktion im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Während Rumänien und Bulgarien prozentual einen großen Beitrag leisten, produzieren Länder wie Frankreich oder Deutschland aufgrund ihrer größeren Wirtschaftskraft insgesamt ein höheres Volumen an landwirtschaftlichen Gütern. Der Fokus auf den BWS-Anteil verdeutlicht jedoch die besondere Bedeutung der Landwirtschaft für die gesamtwirtschaftliche Leistung Rumäniens und Bulgariens.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die landwirtschaftliche Landschaft Europas in den kommenden Jahren entwickeln wird. Der Klimawandel, veränderte Konsumgewohnheiten und die zunehmende Digitalisierung stellen die Branche vor große Herausforderungen. Rumänien und Bulgarien werden sich diesen Herausforderungen stellen müssen, um ihre Position als führende Agrarnationen in Europa zu behaupten.