Wie viele Tage Dunkelheit vor der Ernte?

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Um die Harzproduktion zu fördern und die Potenz zu steigern, kann man vor der Ernte ein bis drei Tage lang einen Lichtentzug durchführen.

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Die Kunst der Dunkelheit: Lichtentzug vor der Cannabisernte

Die Ernte von Cannabis ist ein wichtiger Moment für jeden Grower. Die Qualität des Endprodukts hängt nicht nur von der Genetik und den Wachstumsbedingungen ab, sondern auch von den letzten Schritten vor dem eigentlichen Erntevorgang. Eine dieser Techniken, die in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat, ist der Lichtentzug – auch Dunkelperiode oder Dunkelheitsphase genannt. Aber wie viele Tage Dunkelheit sind optimal? Die Antwort ist komplexer, als man zunächst annehmen könnte.

Die Behauptung, ein bis drei Tage Dunkelheit würden Harzproduktion und Potenz steigern, ist weit verbreitet und basiert auf der Beobachtung, dass die Pflanze unter Stress zusätzliche Cannabinoide und Terpene produziert. Diese dienen als Schutzmechanismus gegen potenzielle Schäden. Der plötzliche Entzug des Lichts simuliert eine Art Überlebensnotstand für die Pflanze. Sie beginnt, ihre Energie in die Produktion von Harzen zu investieren, die unter anderem THC und CBD enthalten, in der Hoffnung, ihre Fortpflanzung zu sichern.

Allerdings ist die optimale Dauer dieser Dunkelphase kein starrer Wert. Ein bis drei Tage sind ein häufig empfohlener Richtwert, aber die optimale Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Genetik der Pflanze: Unterschiedliche Sorten reagieren unterschiedlich auf Stress. Einige zeigen eine deutliche Steigerung der Harzproduktion bereits nach einem Tag, während andere länger brauchen oder sogar negativ auf den Lichtentzug reagieren. Experimente mit kleineren Pflanzenproben können helfen, die optimale Dauer für die jeweilige Sorte herauszufinden.

  • Reifegrad der Pflanze: Eine Pflanze, die bereits vollreif ist, profitiert möglicherweise weniger von einem Lichtentzug als eine, die noch wenige Tage bis zur vollen Reife benötigt. Ein zu langer Lichtentzug kann zu einer Verschlechterung der Qualität führen.

  • Umweltbedingungen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung spielen eine entscheidende Rolle. Zu hohe Temperaturen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit während des Lichtentzugs können Schimmelbildung begünstigen.

  • Erntemethode: Werden die Blüten manuell oder maschinell geerntet, kann dies die optimale Dauer des Lichtentzugs beeinflussen. Bei maschineller Ernte ist eine präzise Planung wichtiger.

Fazit: Ein bis drei Tage Lichtentzug vor der Ernte können die Harzproduktion und Potenz steigern, aber es handelt sich nicht um eine universelle Garantie. Grower sollten die individuellen Bedürfnisse ihrer Pflanzen und die Umgebungsbedingungen berücksichtigen und gegebenenfalls Experimente durchführen, um die optimale Dauer für ihre spezifische Situation zu bestimmen. Eine genaue Beobachtung der Pflanzen ist unerlässlich, um negative Auswirkungen wie Schimmelbildung frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Zudem sollte die Ernte nicht zu lange hinausgezögert werden, da auch hier Qualitätsverluste drohen. Ein sorgfältiges Vorgehen ist der Schlüssel zum Erfolg.