Kann man mit Augentraining seine Sehkraft verbessern?

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Sowohl Brillen als auch Kontaktlinsen oder in geeigneten Fällen Laserbehandlungen stellen bewährte Methoden zur Sehkorrektur dar. Augentraining hingegen ist keine wissenschaftlich anerkannte Methode zur Verbesserung der Sehfähigkeit bei Fehlsichtigkeit. Die Behandlung sollte immer ärztlich abgestimmt werden.

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Kann Augentraining die Sehkraft verbessern? Ein kritischer Blick

Brillen, Kontaktlinsen und Laserbehandlungen sind etablierte und wirksame Methoden zur Korrektur von Sehfehlern. Doch immer wieder taucht die Frage auf: Kann man durch Augentraining seine Sehkraft verbessern und auf Hilfsmittel verzichten? Die kurze Antwort lautet: Nein, zumindest nicht im Sinne einer dauerhaften Korrektur von organisch bedingten Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit.

Die Vorstellung, durch gezielte Übungen die Augenmuskulatur zu stärken und so die Sehschärfe zu verbessern, ist verführerisch. Im Internet kursieren zahlreiche Anleitungen und Programme, die dies versprechen. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit dieser Methoden fehlen jedoch weitgehend. Studien konnten bisher keinen signifikanten und nachhaltigen Effekt von Augentraining auf die Sehschärfe nachweisen.

Was Augentraining leisten kann:

Augentraining kann durchaus positive Effekte haben, allerdings in einem anderen Kontext. So können gezielte Übungen helfen, die Augenmuskulatur zu entspannen und Augenbeschwerden, die durch lange Bildschirmarbeit oder intensive Naharbeit entstehen, zu lindern. Auch die Fokussierfähigkeit und die Koordination der Augen können durch Training verbessert werden. Dies kann sich beispielsweise positiv auf die Lesefähigkeit oder die sportliche Leistung auswirken.

Was Augentraining nicht leisten kann:

Organisch bedingte Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, die durch die Form des Augapfels oder der Linse entstehen, lassen sich durch Augentraining nicht korrigieren. Die Übungen können zwar kurzfristig zu einer subjektiv empfundenen Verbesserung der Sehschärfe führen, dieser Effekt ist jedoch in der Regel nicht von Dauer und basiert eher auf einer Anpassung der Wahrnehmung als auf einer tatsächlichen Veränderung der Sehfähigkeit.

Die Gefahr von Fehlinformationen:

Die Verbreitung von unbelegten Behauptungen über die Wirksamkeit von Augentraining kann dazu führen, dass Betroffene notwendige medizinische Behandlungen hinauszögern oder ganz darauf verzichten. Dies kann gravierende Folgen haben, da unbehandelte Sehfehler zu einer weiteren Verschlechterung der Sehkraft führen können.

Fazit:

Augentraining kann bei bestimmten Beschwerden wie Augenmüdigkeit oder Problemen mit der Fokussierung hilfreich sein. Es ist jedoch keine Alternative zu etablierten Methoden der Sehkorrektur. Bei Verdacht auf einen Sehfehler sollte immer ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser kann die Ursache der Beschwerden abklären und eine geeignete Behandlung empfehlen. Verlassen Sie sich nicht auf ungeprüfte Versprechungen aus dem Internet und setzen Sie Ihre Augengesundheit nicht aufs Spiel.