Wie hoch darf eine Stornierungsgebühr sein?

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Die Höhe der Stornogebühren bei Pauschalreisen variiert stark je nach Zeitpunkt des Rücktritts. Bis zu 55% des Reisepreises können fällig werden, abhängig davon, wie kurzfristig die Stornierung erfolgt. Eine frühzeitige Buchung und Reiseversicherung bieten hier oft mehr Schutz.
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Wie hoch darf eine Stornierungsgebühr sein?

Bei der Buchung einer Pauschalreise ist es wichtig, die Bedingungen zur Stornierung genau zu lesen, denn die Höhe der Stornogebühren kann erheblich variieren.

Gesetzliche Regelungen

In Deutschland regelt § 651h des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) die Stornogebühren bei Pauschalreisen. Demnach kann der Reiseveranstalter eine angemessene Entschädigung verlangen, die abhängig ist vom Zeitpunkt des Rücktritts vom Reisevertrag:

  • Bis zum 20. Tag vor Reisebeginn: Bis zu 25 % des Reisepreises
  • 19. bis 15. Tag vor Reisebeginn: Bis zu 35 % des Reisepreises
  • 14. bis 7. Tag vor Reisebeginn: Bis zu 50 % des Reisepreises
  • 6. bis 1. Tag vor Reisebeginn: Bis zu 75 % des Reisepreises
  • Am Tag des Reisebeginns oder danach: Bis zu 100 % des Reisepreises

Diese gesetzlichen Regelungen bilden lediglich die Obergrenzen für die Stornogebühren. Der Reiseveranstalter kann in seinen AGBs auch niedrigere Gebühren festlegen.

Vertragliche Vereinbarungen

Viele Reiseveranstalter legen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eigene Stornogebühren fest, die von den gesetzlichen Vorgaben abweichen können. Diese Gebühren können je nach Reiseziel, Reisezeitraum und Reiseveranstalter stark variieren.

Bis zu 55 % Stornogebühr

In manchen Fällen können die Stornogebühren sogar noch höher als die gesetzlich zulässigen 75 % liegen. Dies ist insbesondere der Fall bei Last-Minute-Buchungen oder bei Reisen mit hohem Anteil an nicht erstattungsfähigen Leistungen (z. B. Flüge oder spezielle Ausflüge).

Schutz vor hohen Stornogebühren

Um sich vor hohen Stornogebühren zu schützen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Frühzeitige Buchung: Je früher die Reise gebucht wird, desto günstiger sind in der Regel die Stornobedingungen.
  • Reiseversicherung: Eine Reiserücktrittsversicherung erstattet die Stornogebühren im Falle unvorhergesehener Ereignisse (z. B. Krankheit, Unfall).
  • Flexibles Reisegepäck: Wer sich für einen Reisezeitraum entscheidet, in dem die Stornogebühren niedriger sind, oder wer auf nicht erstattungsfähige Leistungen verzichtet, kann ebenfalls Geld sparen.

Fazit

Die Höhe der Stornierungsgebühr bei Pauschalreisen hängt vom Zeitpunkt des Rücktritts und den vertraglichen Vereinbarungen des Reiseveranstalters ab. Um sich vor hohen Stornogebühren zu schützen, empfiehlt es sich, frühzeitig zu buchen, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen und flexible Reiseoptionen zu wählen.