Wie lange sind Elektroboiler noch erlaubt?

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In Wohnbauten müssen zentrale Elektroheizungen und Elektroboiler innerhalb von 15 Jahren saniert werden, spätestens also im Jahr 2035. Dezentrale Systeme sind beim grundlegenden Umbau zu ersetzen, für diese gelten jedoch keine festen Fristen.

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Elektroboiler: Wie lange dürfen sie noch in Betrieb sein? Ein Überblick über die aktuelle Gesetzeslage

Die Diskussion um den Klimaschutz und die Energiewende hat auch Auswirkungen auf die Heizsysteme in unseren Häusern. Insbesondere Elektroboiler, die als wenig energieeffizient gelten, stehen zunehmend im Fokus. Doch wie lange dürfen Elektroboiler noch betrieben werden und welche Regelungen sind dabei zu beachten? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland.

Zentrale und dezentrale Systeme: Ein wichtiger Unterschied

Zunächst ist es wichtig, zwischen zentralen und dezentralen Elektroboilern zu unterscheiden.

  • Zentrale Elektroheizungen und Elektroboiler: Diese Systeme versorgen in der Regel mehrere Wohneinheiten innerhalb eines Gebäudes mit Wärme und Warmwasser. Hier greift eine klare Regelung.
  • Dezentrale Elektroboiler: Diese Systeme, wie beispielsweise Durchlauferhitzer oder Kleinspeicher, dienen der Warmwasserbereitung in einzelnen Wohneinheiten. Für diese Systeme gelten andere Bestimmungen.

Fristen für die Sanierung zentraler Elektroheizungen

Für zentrale Elektroheizungen und Elektroboiler in Wohngebäuden gibt es eine klare Frist: Laut Gesetz müssen diese Systeme innerhalb von 15 Jahren saniert werden, spätestens also bis zum Jahr 2035. Diese Regelung zielt darauf ab, veraltete und ineffiziente Systeme durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen. Die Frist ermöglicht es Eigentümern, die Umstellung langfristig zu planen und von Fördermöglichkeiten zu profitieren.

Was bedeutet das konkret für Eigentümer?

Eigentümer, die noch zentrale Elektroheizungen oder Elektroboiler betreiben, sollten sich frühzeitig mit der Thematik auseinandersetzen. Es empfiehlt sich, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, um die individuellen Gegebenheiten des Gebäudes zu analysieren und die passende Alternative zu finden. Mögliche Alternativen sind beispielsweise:

  • Wärmepumpen: Eine umweltfreundliche Option, die Wärme aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser nutzt.
  • Gas- oder Ölheizungen (in Kombination mit erneuerbaren Energien): Moderne Brennwertgeräte in Kombination mit Solarthermie oder anderen erneuerbaren Energien können eine effiziente Lösung darstellen.
  • Fernwärme: Falls verfügbar, kann der Anschluss an ein Fernwärmenetz eine komfortable und umweltfreundliche Alternative sein.

Regelungen für dezentrale Elektroboiler

Im Gegensatz zu zentralen Systemen gelten für dezentrale Elektroboiler keine festen Fristen für den Austausch. Allerdings müssen diese Systeme im Falle eines grundlegenden Umbaus ersetzt werden. Das bedeutet, dass bei einer umfassenden Sanierung der Wohnung oder des Hauses auch der Austausch des dezentralen Elektroboilers verpflichtend ist.

Warum sind Elektroboiler problematisch?

Elektroboiler sind in der Regel weniger energieeffizient als andere Heizsysteme. Die Erzeugung von Strom und dessen Transport verursachen Verluste, wodurch die Nutzung von Elektroboilern insgesamt zu einer höheren CO2-Belastung führen kann. Zudem sind die Betriebskosten oft höher als bei alternativen Heizsystemen.

Fazit

Die Gesetzeslage zu Elektroboilern ist eindeutig: Zentrale Elektroheizungen und Elektroboiler müssen bis spätestens 2035 saniert werden. Für dezentrale Systeme gibt es zwar keine feste Frist, sie müssen aber im Falle eines grundlegenden Umbaus ausgetauscht werden. Eigentümer sollten sich frühzeitig informieren und alternative Heizsysteme in Betracht ziehen, um langfristig Energiekosten zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die frühzeitige Planung und Inanspruchnahme von Beratung und Fördermöglichkeiten sind dabei entscheidend.