Wie viel bekommt ein Arzt pro Besuch?
Hausärzte, die chronisch kranke Patienten betreuen, erhalten für den ersten Besuch im Quartal eine zusätzliche Vergütung von 14,28 Euro. Ein zweiter Besuch wird mit 4,39 Euro honoriert. Danach sind weitere Besuche im gleichen Quartal nicht mehr zusätzlich vergütungsfähig, was die Ressourcenverteilung auf Patientenbedürfnisse lenkt.
Das Honorar des Arztes pro Besuch: Einblick in die Vergütungssystematik
Die Frage, wie viel ein Arzt pro Besuch erhält, ist komplexer als es zunächst scheint. Denn das Honorar ist nicht einfach ein fester Betrag pro Patientenkontakt. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Arztes (Hausarzt, Facharzt), die Art der Behandlung, der Krankenkasse des Patienten und die Häufigkeit der Besuche. Dieser Artikel beleuchtet die Vergütungssystematik im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere im Hinblick auf Hausärzte und die Betreuung chronisch kranker Patienten.
Grundlagen der Vergütung:
In Deutschland werden Ärzte hauptsächlich über zwei Systeme vergütet:
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Die Mehrheit der Bevölkerung ist gesetzlich krankenversichert. Hier erfolgt die Abrechnung der erbrachten Leistungen meist über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des jeweiligen Bundeslandes. Die Ärzte rechnen mit einem festgelegten Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) ab, der für jede Leistung einen bestimmten Punktwert vorsieht. Diese Punktwerte werden dann in Euro umgerechnet.
- Private Krankenversicherung (PKV): Privatversicherte Patienten zahlen in der Regel direkt an den Arzt, der seine Leistungen anhand der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abrechnet. Die GOÄ bietet den Ärzten einen größeren Spielraum bei der Festlegung ihrer Honorare.
Der Hausarzt als erste Anlaufstelle:
Hausärzte sind oft die erste Anlaufstelle für Patienten und spielen eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung. Ihre Vergütung unterscheidet sich von der von Fachärzten. Sie erhalten in der Regel eine Pauschale pro Patient und Quartal, die sogenannte “Grundpauschale”. Diese Grundpauschale deckt die grundlegenden Leistungen des Hausarztes ab, wie beispielsweise die Anamnese, die körperliche Untersuchung und die Beratung.
Zusätzliche Vergütungen für die Betreuung chronisch kranker Patienten:
Um die intensive Betreuung chronisch kranker Patienten zu honorieren, gibt es spezielle Regelungen und zusätzliche Vergütungen für Hausärzte. Diese sollen den Mehraufwand, der durch die Betreuung dieser Patientengruppe entsteht, ausgleichen.
Beispiel: Zusätzliche Vergütung im Detail
Wie im Eingangszitat erwähnt, erhalten Hausärzte für die Betreuung chronisch kranker Patienten im Rahmen der GKV folgende zusätzliche Vergütungen:
- Erster Besuch im Quartal: Eine zusätzliche Vergütung von 14,28 Euro.
- Zweiter Besuch im Quartal: Eine zusätzliche Vergütung von 4,39 Euro.
- Weitere Besuche im gleichen Quartal: Keine zusätzliche Vergütung mehr.
Ziel dieser Regelung:
Diese gestaffelte Vergütung soll die Ressourcenverteilung optimieren und den Fokus auf die Patientenbedürfnisse lenken. Der höhere Betrag für den ersten Besuch soll den initialen Aufwand für die Erfassung des Krankheitsbildes und die Erstellung eines Behandlungsplans honorieren. Der geringere Betrag für den zweiten Besuch berücksichtigt die Folgetermine. Die Tatsache, dass weitere Besuche im Quartal nicht zusätzlich vergütet werden, soll den Arzt dazu anhalten, die Behandlung effizient zu gestalten und unnötige oder rein symptombezogene Besuche zu vermeiden. Es geht darum, die Patienten optimal zu versorgen, ohne die Kosten unnötig in die Höhe zu treiben.
Kritik und Herausforderungen:
Obwohl die Vergütung chronisch kranker Patienten durch zusätzliche Honorare verbessert wurde, gibt es auch Kritikpunkte. Einige Ärzte argumentieren, dass die Beträge nicht ausreichend sind, um den tatsächlichen Aufwand für die intensive Betreuung chronisch kranker Patienten zu decken. Andere bemängeln die Komplexität des Vergütungssystems und den hohen bürokratischen Aufwand.
Fazit:
Die Frage, wie viel ein Arzt pro Besuch erhält, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Vergütung hängt von vielen Faktoren ab. Die beschriebenen zusätzlichen Vergütungen für Hausärzte, die chronisch kranke Patienten betreuen, sind ein Beispiel dafür, wie versucht wird, die besondere Leistung der Ärzte anzuerkennen und gleichzeitig die Ressourcenverteilung im Gesundheitssystem zu optimieren. Das deutsche Gesundheitssystem ist ständigen Veränderungen unterworfen, sodass die Honorarsätze und Vergütungsrichtlinien regelmäßig angepasst werden. Es ist daher wichtig, sich über die aktuellen Regelungen zu informieren.
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