Wann werden die Nächte wieder länger?
Die Erdachse ist um 23,5 Grad geneigt. Diese Neigung, kombiniert mit der Erdumlaufbahn um die Sonne, bewirkt die jahreszeitlichen Schwankungen von Tag- und Nachtlänge. Nach dem längsten Tag des Jahres, der Sommersonnenwende, nimmt die Tageslänge kontinuierlich ab.
Wann werden die Nächte wieder länger? Ein Blick auf die astronomischen Hintergründe
Die Tage werden kürzer, die Abende kühler – ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sommer dem Herbst weicht. Viele fragen sich dann: Wann werden die Nächte endlich wieder spürbar länger? Die Antwort ist weniger simpel, als es zunächst erscheint, denn “länger” ist subjektiv und hängt von der Definition ab.
Der astronomische Beginn des Herbstes, die Tagundnachtgleiche (Äquinoktium), markiert den Punkt, an dem Tag und Nacht gleich lang sind – zumindest theoretisch. In Wirklichkeit weichen die tatsächlichen Zeiten aufgrund von atmosphärischen Effekten und der Definition von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang leicht voneinander ab. Die Tagundnachtgleiche findet auf der Nordhalbkugel um den 22. oder 23. September statt. An diesem Tag beträgt die Tageslänge weltweit etwa 12 Stunden.
Allerdings bedeutet die Tagundnachtgleiche nicht automatisch, dass die Nächte ab diesem Zeitpunkt spürbar länger werden. Der Übergang ist graduell. Die Abnahme der Tageslänge ist in den Wochen nach der Sommersonnenwende zwar kontinuierlich, aber zunächst nur minimal. Erst einige Wochen nach dem Äquinoktium bemerken wir eine deutliche Zunahme der Dunkelheit am Abend. Man könnte also sagen, dass die Nächte erst ab etwa Mitte Oktober für den Durchschnittsmenschen spürbar länger sind.
Die wahrgenommene Länge der Nacht hängt zudem von geographischer Breite ab. Je weiter nördlich man sich befindet, desto ausgeprägter ist der Unterschied zwischen den Tageslängen im Sommer und Winter. In nördlicheren Breiten, z.B. in Skandinavien, nimmt die Tageslänge nach der Sommersonnenwende schneller ab, und die Nächte werden folglich auch schneller länger als in südlicheren Regionen.
Die exakte Zeit, ab der man die Nächte subjektiv als “länger” empfindet, ist also individuell verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren ab: der eigenen Wahrnehmung der Lichtverhältnisse, der geographischen Lage und der Definition von “spürbar länger”. Während die astronomische Tagundnachtgleiche ein präziser Zeitpunkt ist, ist die gefühlte Veränderung ein viel subtilerer Prozess. Dennoch bietet der Herbst mit seinen zunehmend längeren Nächten eine faszinierende Gelegenheit, den Einfluss der Erdrotation und ihrer Neigung auf unsere alltägliche Erfahrung zu beobachten.
#Herbstbeginn#Lange Nächte#SommerendeKommentar zur Antwort:
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