Auf welcher Seite schläft man bei Bluthochdruck?

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Die Körperlage beeinflusst den Blutdruck. Um die optimale Schlafposition zu finden, empfiehlt sich die Messung des Blutdrucks in verschiedenen Lagen – Rücken, Seite und Bauch. Die Position mit dem niedrigsten Wert entlastet das Herz am effektivsten und fördert einen ruhigen Schlaf.
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Die richtige Schlafposition bei Bluthochdruck: Ein Weg zu besserem Schlaf und niedrigerem Blutdruck?

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die den Schlaf erheblich beeinträchtigen kann. Neben Medikamenten und einer gesunden Lebensführung spielt auch die Schlafposition eine überraschend wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation. Die Frage, auf welcher Seite man bei Bluthochdruck am besten schläft, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Es gibt keine einzelne “richtige” Position, die für jeden Betroffenen optimal ist.

Die Aussage, dass die Körperlage den Blutdruck beeinflusst, ist wissenschaftlich belegt. Unterschiedliche Positionen wirken sich auf die Venöse Rückführung zum Herzen und damit auf das Schlagvolumen aus. Eine erhöhte Venöse Rückführung kann zu einem erhöhten Blutdruck führen. Daher ist die individuelle Reaktion auf verschiedene Schlafpositionen entscheidend.

Die Suche nach der optimalen Position:

Anstatt pauschale Empfehlungen zu geben, ist eine individuelle Herangehensweise ratsam. Die effektivste Methode, die optimale Schlafposition zu finden, besteht darin, den Blutdruck in verschiedenen Positionen zu messen. Dies sollte idealerweise mit einem 24-Stunden-Blutdruckmessgerät (Ambulatorisches Blutdruckmonitoring, ABPM) erfolgen. Ein ABPM liefert präzise Daten über den Blutdruckverlauf über den gesamten Tag und Nacht, inklusive verschiedener Schlafpositionen.

Während der Messung sollte der Patient jeweils einige Minuten in Rückenlage, auf der linken und auf der rechten Seite liegen. Die Position mit dem niedrigsten Blutdruckwert ist ein erster Hinweis auf eine potentiell günstigere Schlafposition. Wichtig ist jedoch, dass diese Messung nur einen Ausschnitt der gesamten Situation darstellt und weitere Faktoren wie Schlafqualität und Gesamtgesundheit berücksichtigt werden müssen.

Potenzielle Vorteile bestimmter Schlafpositionen:

  • Rückenlage: Kann für manche Betroffene günstig sein, da sie die gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts ermöglicht und eine gute Atmung unterstützt. Allerdings kann sie bei manchen Personen zu einem Anstieg des Blutdrucks führen.
  • Linksseitenlage: Einige Studien deuten darauf hin, dass die Linksseitenlage den Blutdruck positiv beeinflussen kann, da sie die Durchblutung des Herzens verbessern könnte. Dies bedarf jedoch weiterer Forschung und ist nicht für jeden Betroffenen zutreffend.
  • Rechtsseitenlage: Für manche kann diese Position ungünstiger sein, da sie den Druck auf die Leber und damit indirekt auf die Herzfunktion erhöhen könnte. Dies ist jedoch nicht zwingend und stark von individuellen Faktoren abhängig.
  • Bauchlage: Wird generell nicht empfohlen, da sie die Atmung behindern und zu Nacken- und Rückenschmerzen führen kann.

Zusätzliche Empfehlungen:

Die Wahl der Schlafposition ist nur ein kleiner Baustein im Umgang mit Bluthochdruck. Eine gesunde Lebensführung mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung, Stressreduktion und dem Vermeiden von Nikotin und Alkohol ist entscheidend. Die Einnahme verordneter Medikamente sollte selbstverständlich konsequent erfolgen.

Fazit:

Die beste Schlafposition bei Bluthochdruck ist individuell unterschiedlich und sollte mithilfe eines ABPM ermittelt werden. Eine pauschale Empfehlung ist nicht möglich und irreführend. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die die Schlafposition, die Lebensführung und die medizinische Behandlung umfasst, ist der Schlüssel zu einem gesunden Leben mit Bluthochdruck. Bei Unsicherheiten sollte immer ein Arzt oder Kardiologe konsultiert werden.