Ist man morgens noch betrunken?

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Morgendlicher Schwindel und Kopfschmerz sind oft Folge eines Flüssigkeitsmangels nach Alkoholkonsum. Der Körper entzieht anderen Organen, inklusive dem Gehirn, Wasser, um den Alkohol abzubauen. Dies führt zu den bekannten Kater-Symptomen, die durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr gemildert werden können.

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Ist man morgens noch betrunken? Ein Blick auf Restalkohol und Kater

Der Abend war lang, die Stimmung ausgelassen und die Gläser wurden häufiger gefüllt. Am nächsten Morgen dann das böse Erwachen: Ein pochender Kopf, Übelkeit und bleierne Müdigkeit. Doch ist man in diesem Zustand eigentlich noch betrunken? Die Antwort ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein.

Restalkohol: Die unsichtbare Gefahr

Während der Kater uns die unangenehmen Folgen des Alkoholkonsums bewusst macht, ist der Restalkohol im Körper oft eine unterschätzte Gefahr. Restalkohol bezeichnet die Menge an Alkohol, die sich noch im Blut befindet, nachdem die Symptome der akuten Trunkenheit bereits abgeklungen sind.

Die Geschwindigkeit, mit der der Körper Alkohol abbaut, ist individuell verschieden und hängt von Faktoren wie Geschlecht, Gewicht, Alter, Stoffwechsel und der konsumierten Menge ab. Im Durchschnitt baut der Körper etwa 0,1 Promille Alkohol pro Stunde ab. Das bedeutet, dass nach einem Abend mit erhöhtem Alkoholkonsum am nächsten Morgen durchaus noch eine relevante Menge Alkohol im Blut vorhanden sein kann, auch wenn man sich subjektiv wieder “nüchtern” fühlt.

Kater vs. Restalkohol: Die Unterschiede

Es ist wichtig, zwischen den Symptomen des Katers und den Auswirkungen des Restalkohols zu unterscheiden. Der Kater ist in erster Linie eine Folge von Dehydration, Elektrolytverlust und den Abbauprodukten des Alkohols (wie Acetaldehyd), die den Körper belasten. Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind typisch.

Restalkohol hingegen beeinflusst die kognitiven Fähigkeiten und die Reaktionszeit. Auch wenn man sich “fit” genug fühlt, um Auto zu fahren oder komplexe Aufgaben zu erledigen, kann der Restalkohol die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen.

Die Konsequenzen von Restalkohol

Die Unterschätzung des Restalkohols kann schwerwiegende Konsequenzen haben:

  • Verkehrstüchtigkeit: Auch geringe Mengen Restalkohol können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen und zu Unfällen führen. Die Promillegrenzen sind in Deutschland klar definiert und werden bei Überschreitung streng geahndet.
  • Arbeitsleistung: Restalkohol kann die Konzentration, Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, was die Arbeitsleistung negativ beeinflusst und das Risiko von Fehlern und Unfällen erhöht.
  • Gesundheitliche Risiken: Auch wenn der akute Rausch vorbei ist, belastet der Alkoholabbau den Körper weiterhin. Restalkohol kann das Herz-Kreislauf-System belasten und die Leberfunktion beeinträchtigen.

Was tun bei Restalkohol?

Es gibt keine Wundermittel, um den Abbau von Alkohol zu beschleunigen. Der Körper braucht Zeit, um den Alkohol abzubauen. Folgende Maßnahmen können jedoch helfen, die Symptome des Katers zu lindern und den Körper zu unterstützen:

  • Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie viel Wasser oder Elektrolytgetränke, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  • Leichte Mahlzeiten: Eine leichte, ausgewogene Mahlzeit kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen.
  • Ruhe: Gönnen Sie Ihrem Körper ausreichend Ruhe und Schlaf, um sich zu erholen.
  • Vermeiden Sie weitere Belastungen: Verzichten Sie auf körperliche Anstrengung und meiden Sie Situationen, die eine hohe Konzentration erfordern.

Fazit

Auch wenn die akute Trunkenheit abgeklungen ist, kann man am Morgen noch betrunken sein, zumindest im Sinne von Restalkohol im Blut. Die Auswirkungen von Restalkohol sind oft unterschätzt und können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen. Es ist daher wichtig, den Alkoholkonsum verantwortungsvoll zu gestalten, die Abbauzeit des Alkohols zu berücksichtigen und sich im Zweifelsfall selbst zu überprüfen, bevor man Auto fährt oder andere Tätigkeiten ausübt, die eine hohe Konzentration erfordern. Die beste Lösung ist und bleibt: Alkohol in Maßen zu genießen oder ganz darauf zu verzichten.