Kann es sein, dass der Schwangerschaftstest nicht anschlagen?

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Ein negativer Schwangerschaftstest trotz vermuteter Schwangerschaft resultiert oft aus fehlerhafter Anwendung, abgelaufenen Tests oder medikamentöser Einflussnahme. Hormonpräparate, Antidepressiva und diverse andere Medikamente können das Ergebnis verfälschen. Eine wiederholte Testung nach ein paar Tagen ist daher ratsam.
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Negativer Schwangerschaftstest – trotzdem schwanger? Wann ein zweites Stäbchen Sinn macht.

Ein negativer Schwangerschaftstest kann enttäuschend oder erleichternd sein, je nach den persönlichen Umständen. Doch was, wenn trotz des negativen Ergebnisses der Verdacht einer Schwangerschaft besteht? Tatsächlich gibt es verschiedene Faktoren, die zu einem falsch-negativen Ergebnis führen können, selbst wenn eine Schwangerschaft vorliegt. Bevor Panik oder Resignation einsetzt, lohnt es sich, die möglichen Ursachen genauer zu betrachten und zu überlegen, ob ein zweiter Test notwendig ist.

Fehlerquellen beim Testen:

Die korrekte Anwendung des Schwangerschaftstests ist entscheidend für ein zuverlässiges Ergebnis. Schon kleine Fehler können das Ergebnis verfälschen. Dazu gehören:

  • Zu frühes Testen: Viele Tests werben zwar mit einer sehr frühen Erkennbarkeit des Schwangerschaftshormons hCG, jedoch ist die Hormonkonzentration in den ersten Tagen nach der Einnistung noch sehr gering. Ein Test einige Tage vor der erwarteten Menstruation kann daher trotz bestehender Schwangerschaft negativ ausfallen.
  • Verdunstungslinien: Manche Tests zeigen nach einiger Zeit eine schwache, zweite Linie, die fälschlicherweise als positives Ergebnis interpretiert werden kann. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Verdunstungslinie, die nichts mit einer Schwangerschaft zu tun hat. Daher ist es wichtig, das Ergebnis innerhalb des vom Hersteller angegebenen Zeitfensters abzulesen.
  • Falsch abgelesenes Ergebnis: Bei einigen Tests ist die Ablesbarkeit der Linien nicht optimal. Unsicherheit bei der Interpretation des Ergebnisses kann zu einer Fehldeutung führen.
  • Abgelaufener Test: Die Verwendung eines abgelaufenen Schwangerschaftstests kann ebenfalls zu einem falsch-negativen Ergebnis führen. Die Reagenzien im Test verlieren mit der Zeit ihre Wirksamkeit.
  • Verdünnter Urin: Besonders am Morgen ist der Urin konzentrierter und enthält daher mehr hCG. Ein Test mit stark verdünntem Urin, z.B. nach übermäßigem Flüssigkeitskonsum, kann ein falsch-negatives Ergebnis liefern.

Medikamentöse Einflüsse:

Neben Anwendungsfehlern können auch bestimmte Medikamente das Testergebnis beeinflussen. Dazu zählen unter anderem:

  • Hormonpräparate: Die Einnahme von hormonhaltigen Medikamenten, beispielsweise zur Fruchtbarkeitsbehandlung, kann die hCG-Konzentration beeinflussen und somit das Testergebnis verfälschen.
  • Diuretika: Entwässerungsmittel können den Urin verdünnen und somit die hCG-Konzentration senken.
  • Antidepressiva: In einigen Fällen wurde ein Zusammenhang zwischen der Einnahme bestimmter Antidepressiva und falsch-negativen Schwangerschaftstests beobachtet. Die genauen Mechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.
  • Weitere Medikamente: Auch andere Medikamente, wie z.B. bestimmte Schmerzmittel, können das Testergebnis beeinflussen. Im Zweifelsfall sollte der behandelnde Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Wann ein zweiter Test sinnvoll ist:

Bei anhaltenden Schwangerschaftsanzeichen trotz eines negativen Tests, wie z.B. Übelkeit, ausbleibende Menstruation oder Brustspannen, empfiehlt sich eine wiederholte Testung nach einigen Tagen. Idealerweise wird der zweite Test mit Morgenurin durchgeführt. Hält die Unsicherheit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann einen Bluttest durchführen, der ein deutlich zuverlässigeres Ergebnis liefert und bereits sehr geringe hCG-Konzentrationen im Blut nachweisen kann. Zusätzlich kann der Arzt andere mögliche Ursachen für die Symptome abklären.