Kann man auch rechts den Blutdruckmessen?

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Die Wahl des Arms zur Blutdruckmessung beeinflusst das Ergebnis. Vergleichen Sie zunächst Messungen an beiden Armen. Der Arm mit dem höheren Wert sollte für zukünftige Kontrollen bevorzugt werden, da dieser den aussagekräftigeren Wert liefert und somit die bestmögliche Diagnostik ermöglicht.
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Rechts oder links? Die richtige Armwahl bei der Blutdruckmessung

Die regelmäßige Blutdruckmessung ist essenziell für die Vorsorge und Überwachung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch oft wird eine scheinbar nebensächliche Frage übersehen: Welcher Arm ist der richtige für die Messung? Die Antwort ist nicht so einfach, wie man vielleicht denkt, denn die Wahl des Arms beeinflusst das Ergebnis tatsächlich.

Ein konsistentes Messergebnis ist entscheidend für die korrekte Beurteilung des Blutdrucks und die Einleitung notwendiger Maßnahmen. Ein zu niedrig oder zu hoch gemessener Wert kann zu Fehldiagnosen und einer falschen Therapie führen. Daher ist die Standardisierung des Messvorgangs, inklusive der Armwahl, von großer Bedeutung.

Der Vergleich als Schlüssel: Die beste Vorgehensweise besteht darin, den Blutdruck zunächst an beiden Armen zu messen. Dies sollte idealerweise im Sitzen und nach einer Ruhephase von mindestens fünf Minuten erfolgen. Verwenden Sie dabei ein geeichtes und zuverlässiges Messgerät. Notieren Sie sorgfältig die Werte für den systolischen (oberer Wert) und diastolischen (unterer Wert) Blutdruck an jedem Arm.

Der höhere Wert gewinnt – aber warum?

Vergleicht man die Messwerte, fällt oft eine leichte Diskrepanz auf. Der Arm mit dem höheren Blutdruckwert sollte für zukünftige Messungen bevorzugt werden. Dies mag zunächst kontraintuitiv erscheinen, ist aber aus mehreren Gründen sinnvoll:

  • Anatomische Variabilität: Die Gefäßstruktur und der Verlauf der Arterien variieren von Person zu Person. Engere oder verengte Arterien, Gefäßverzweigungen oder Ablagerungen können zu unterschiedlichen Messergebnissen an den Armen führen. Der höhere Wert reflektiert in der Regel die tatsächliche, systemische Druckbelastung präziser.
  • Reduktion von Messfehlern: Die Wahl eines bestimmten Arms reduziert die Variabilität der Messungen und minimiert den Einfluss individueller anatomischer Besonderheiten. Dies führt zu einer zuverlässigeren Überwachung des Blutdrucks im Zeitverlauf.
  • Verbesserte Diagnostik: Konsistente Messungen am selben Arm ermöglichen eine präzisere Beurteilung des Blutdrucks und tragen zu einer fundierten Diagnose bei. Änderungen des Blutdrucks lassen sich so leichter erkennen und ein Therapieverlauf besser überwachen.

Ausnahmen bestätigen die Regel:

Natürlich gibt es Ausnahmen. Bei Erkrankungen des Armes, wie z.B. einer Arterienverkalkung oder einem Lymphstau, sollte dieser Arm selbstverständlich nicht zur Messung verwendet werden. In solchen Fällen ist eine ärztliche Beratung unerlässlich, um eine geeignete Messalternative zu finden.

Fazit:

Die scheinbar unbedeutende Frage nach dem richtigen Arm zur Blutdruckmessung ist tatsächlich von großer Relevanz. Durch den Vergleich der Werte an beiden Armen und die konsequente Verwendung des Arms mit dem höheren Wert, kann man die Genauigkeit der Messung verbessern und so die Grundlage für eine optimale Diagnostik und Therapie legen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie Unsicherheiten bezüglich der richtigen Messtechnik haben. Eine korrekte Blutdruckmessung ist schließlich die Basis für eine erfolgreiche Gesundheitsvorsorge.