In welche Richtung drehen zum Aufmachen?

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Beim Verschrauben gilt im Allgemeinen: rechts fest, links locker. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, denn Linksgewinde drehen sich entgegengesetzt. Dies ist bei manchen Spezialschrauben der Fall.

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Rechts fest, links locker? Die überraschenden Ausnahmen bei Schrauben

Jeder kennt die Faustregel: “Rechts fest, links locker”. Im Alltag bewährt sie sich beim Anziehen und Lösen von Schrauben, Muttern und Ventilen. Doch was passiert, wenn diese Regel plötzlich nicht mehr gilt? Tauchen wir ein in die Welt der Linksgewinde und warum sie existieren.

Die überwiegende Mehrheit der Schrauben verfügt über ein Rechtsgewinde. Das bedeutet, dass man sie im Uhrzeigersinn (nach rechts) festzieht und gegen den Uhrzeigersinn (nach links) löst. Diese Konvention hat sich aus praktischen Gründen etabliert, da sie für Rechtshänder, die Mehrheit der Bevölkerung, die natürlichste Drehrichtung für das Anziehen darstellt.

Wann kommt ein Linksgewinde zum Einsatz?

Die Antwort liegt in der Vermeidung des ungewollten Lösens der Verbindung. Linksgewinde werden gezielt dort eingesetzt, wo die Gefahr besteht, dass sich ein Rechtsgewinde aufgrund von Vibrationen, Rotation oder anderen äußeren Einflüssen selbstständig löst. Hier einige Beispiele:

  • Pedale an Fahrrädern: Das linke Pedal hat ein Linksgewinde. Durch die Tretbewegung würde sich ein rechtes Gewinde zwangsläufig lockern.
  • Sägeblätter an Kreissägen: Die Mutter, die das Sägeblatt hält, ist oft mit einem Linksgewinde versehen. Die Drehrichtung der Säge würde eine “normale” Mutter lockern.
  • Gasflaschenanschlüsse für bestimmte Gase: Manchmal werden Linksgewinde verwendet, um zu verhindern, dass falsche Gasflaschen angeschlossen werden. Dies dient der Sicherheit und vermeidet gefährliche Verwechslungen.
  • Spannschlösser: Bei manchen Spannschlössern ist eine Seite mit einem Rechts- und die andere mit einem Linksgewinde ausgestattet. Durch Drehen des Körpers des Spannschlosses können Zugkräfte aufgebaut und Bauteile miteinander verbunden werden.

Wie erkenne ich ein Linksgewinde?

Oft ist ein Linksgewinde mit einer Kennzeichnung versehen. Achten Sie auf:

  • Markierungen auf der Schraube oder Mutter: Ein “L” oder ein Pfeil nach links können auf ein Linksgewinde hindeuten.
  • Farbliche Kennzeichnung: In manchen Fällen sind Linksgewinde rot markiert.
  • Der “gesunde Menschenverstand”: Überlegen Sie, welche Drehrichtung die Verbindung tendenziell lösen würde. Wenn die intuitive Lösung nicht funktioniert, probieren Sie es in die andere Richtung – mit Vorsicht natürlich!

Vorsicht ist besser als Nachsicht:

Beim Arbeiten mit Schrauben und Muttern ist es immer ratsam, sich vorab über die Gewindeart zu informieren. Gewaltanwendung kann das Gewinde beschädigen und die Verbindung unbrauchbar machen. Im Zweifelsfall hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Nachfrage beim Hersteller.

Fazit:

Die Regel “Rechts fest, links locker” ist ein guter Ausgangspunkt, aber es ist wichtig, die Ausnahmen zu kennen. Linksgewinde sind eine clevere Lösung, um ungewolltes Lösen zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten. Indem wir uns bewusst machen, dass es diese Ausnahmen gibt und wie man sie erkennt, können wir Fehler vermeiden und unsere Arbeit sicherer und effizienter gestalten.