Kann man im hohen Alter noch Neurodermitis bekommen?
Neurodermitis kann auch im Erwachsenenalter, sogar im hohen Alter, zum ersten Mal auftreten. Während Kinder in der Regel von modernen Behandlungen profitieren, können Erwachsene stärker von den Folgen der Krankheit betroffen sein. Die Diagnose im Alter von 65 Jahren und darüber ist zwar weniger häufig, aber dennoch möglich.
Neurodermitis: Ein Spätstarter im Lebensherbst?
Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem, wird oft als Kinderkrankheit wahrgenommen. Tatsächlich erkranken viele Betroffene bereits im Säuglings- oder Kindesalter. Doch entgegen dieser weitverbreiteten Annahme kann Neurodermitis auch im Erwachsenenalter, ja sogar im hohen Alter, erstmalig auftreten. Während bei Kindern die Symptome oft mit zunehmendem Alter abklingen, stellt ein später Krankheitsbeginn für Senioren eine besondere Herausforderung dar.
Die Vorstellung, jenseits des 65. Lebensjahres plötzlich mit juckenden, entzündeten Hautstellen konfrontiert zu werden, mag überraschen. Obwohl die Erstmanifestation von Neurodermitis im hohen Alter seltener ist als bei Kindern, ist sie durchaus möglich. Die genauen Ursachen für dieses späte Auftreten sind noch nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden unter anderem hormonelle Veränderungen im Alter, ein geschwächtes Immunsystem, zunehmende Umweltbelastungen sowie die kumulative Exposition gegenüber Allergenen im Laufe des Lebens. Auch bestimmte Medikamente können neurodermitisähnliche Hautreaktionen auslösen.
Die Diagnose im fortgeschrittenen Alter gestaltet sich oft schwieriger. Ähnliche Hautveränderungen können durch andere altersbedingte Hauterkrankungen wie Austrocknung, Pilzinfektionen oder Kontaktekzeme hervorgerufen werden. Eine sorgfältige Differentialdiagnose durch einen erfahrenen Dermatologen ist daher unerlässlich.
Für ältere Menschen bedeutet Neurodermitis oft eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität. Der ständige Juckreiz führt zu Schlafstörungen, Unruhe und psychischer Belastung. Hinzu kommt, dass die altersbedingt dünnere und trockenere Haut anfälliger für Verletzungen und Infektionen durch Kratzen ist. Die Behandlung muss daher individuell auf die Bedürfnisse älterer Patienten abgestimmt werden. Neben der Basispflege mit rückfettenden Cremes und Salben können auch topische Kortikosteroide oder Calcineurin-Inhibitoren zum Einsatz kommen. Systemische Therapien sollten aufgrund möglicher Nebenwirkungen sorgfältig abgewogen werden.
Besonders wichtig ist die Aufklärung der Patienten über die Erkrankung und die Möglichkeiten der Therapie. Praktische Tipps zur Hautpflege und zum Umgang mit dem Juckreiz können die Lebensqualität deutlich verbessern. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann hilfreich sein.
Neurodermitis im hohen Alter ist zwar eine Herausforderung, aber kein unabwendbares Schicksal. Mit der richtigen Diagnose und einer individuell angepassten Therapie können die Symptome effektiv kontrolliert und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich gesteigert werden.
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