Kann man im Schatten noch Vitamin D bekommen?

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Im Schatten wird die UV-Strahlung zwar reduziert, doch der Körper kann dennoch Vitamin D produzieren. Im Gegensatz zur direkten Sonneneinstrahlung, die mit höherer UVA-Belastung einhergeht, ermöglicht der Schatten eine moderate UVB-Exposition. Diese UVB-Strahlung ist essenziell für die Vitamin D3-Synthese, ohne die potenziellen Risiken übermäßiger Sonnenbäder.

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Vitamin D im Schatten: Ein Sonnenmythos im Zwielicht

Der Mythos, dass man Vitamin D ausschließlich im direkten Sonnenlicht produzieren kann, hält sich hartnäckig. Doch die Realität ist differenzierter: Ja, man kann auch im Schatten Vitamin D bilden, wenn auch in deutlich geringeren Mengen. Die entscheidende Rolle spielt dabei die Intensität der UVB-Strahlung.

Direkte Sonneneinstrahlung liefert zwar hohe Dosen an UVB-Strahlung, die für die Vitamin-D-Synthese essentiell ist, aber auch ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand und langfristige Hautschäden durch UVA-Strahlung. Im Schatten wird die Gesamtmenge der UV-Strahlung reduziert, die UVA-Strahlung wird deutlich abgeschwächt, während ein gewisser Anteil an UVB-Strahlung – entscheidend für die Vitamin-D-Produktion – immer noch die Haut erreicht.

Die Menge des produzierten Vitamin D hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Tageszeit: Die UVB-Strahlung ist am höchsten um die Mittagszeit. Auch im Schatten ist die Produktion zu dieser Zeit am effektivsten.
  • Jahreszeit: In den Wintermonaten ist die UVB-Strahlung generell geringer, was die Vitamin-D-Produktion sowohl im Schatten als auch in der Sonne beeinträchtigt.
  • Geografische Breite: Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto geringer ist die UVB-Strahlung und somit die Vitamin-D-Produktion.
  • Wolkenbedeckung: Wolken reduzieren die UVB-Strahlung, sowohl im Schatten als auch im direkten Sonnenlicht.
  • Hauttyp: Menschen mit dunklerer Hautpigmentierung benötigen längere Sonnenexposition, um die gleiche Menge an Vitamin D zu produzieren. Dies gilt sowohl für die Sonne als auch für den Schatten.
  • Beschaffenheit des Schattens: Ein dichter, undurchlässiger Schatten reduziert die UVB-Strahlung deutlich stärker als ein leichter, durchlässiger Schatten, beispielsweise unter einem Baum mit lichter Krone.

Fazit: Während die Vitamin-D-Produktion im Schatten deutlich geringer ausfällt als in direkter Sonne, ist sie dennoch nicht vollständig ausgeschlossen. Man kann also auch im Schatten einen kleinen Beitrag zur körpereigenen Vitamin-D-Synthese leisten. Dies sollte jedoch nicht als alleinige Quelle für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung betrachtet werden. Insbesondere in den Wintermonaten oder bei dunklerer Hautpigmentierung ist eine zusätzliche Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel oft notwendig. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls eine ärztliche Beratung zur individuellen Vitamin-D-Versorgung sind empfehlenswert. Verlassen Sie sich nicht allein auf die Vitamin-D-Produktion im Schatten, sondern berücksichtigen Sie die oben genannten Faktoren für eine optimale Versorgung.