Können Allergien krank machen?
Unbehandelte Allergien können weitreichende Folgen haben. In bis zu 40% der Fälle führt eine unbehandelte Pollenallergie zu allergischem Asthma. Dabei wandern die allergieauslösenden Stoffe von den oberen Atemwegen in die Lunge, ein Phänomen, das Mediziner als Etagenwechsel bezeichnen. Ignoriert man die Symptome, riskiert man also eine chronische Atemwegserkrankung.
Können Allergien krank machen? Ja, und zwar weit über das hinaus, was viele vermuten. Häufig werden Allergien als lästig, aber harmlos abgetan. Niesattacken, juckende Augen, eine laufende Nase – unangenehm, gewiss, aber doch kein Grund zur Sorge? Dieser Irrglaube kann schwerwiegende Folgen haben. Unbehandelte Allergien sind nicht nur lästig, sondern können zu ernsthaften Erkrankungen führen und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.
Der oben genannte Etagenwechsel bei Pollenallergie, der in bis zu 40% der Fälle zu allergischem Asthma führen kann, ist ein eindrückliches Beispiel. Die anfänglich harmlos scheinenden Heuschnupfen-Symptome können sich so zu einer chronischen Atemwegserkrankung mit anhaltenden Beschwerden wie Husten, Atemnot und Engegefühl in der Brust entwickeln. Das bedeutet eine dauerhafte Belastung für den Körper und eine Einschränkung im Alltag.
Doch Asthma ist nur die Spitze des Eisbergs. Unbehandelte Allergien können auch andere Erkrankungen begünstigen oder deren Verlauf verschlechtern:
- Neurodermitis: Allergien, insbesondere Nahrungsmittelallergien, können Schübe einer Neurodermitis auslösen oder verstärken. Der Juckreiz und die Entzündungen der Haut beeinträchtigen den Schlaf, führen zu Konzentrationsschwierigkeiten und können psychische Belastungen verursachen.
- Chronische Sinusitis: Dauern die Allergiesymptome an, können die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen chronisch entzündet sein. Dies erhöht das Risiko für wiederkehrende Infekte und kann zu Kopfschmerzen, Druckgefühl im Gesicht und Riechstörungen führen.
- Mittelohrentzündung: Besonders bei Kindern können Allergien die Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet, anschwellen lassen. Dadurch kann sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammeln und eine Mittelohrentzündung begünstigen.
- Schlafstörungen: Durch die andauernden Beschwerden wie Juckreiz, Niesen oder Atemnot wird der Schlaf gestört. Dies führt zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und einer erhöhten Reizbarkeit.
- Verminderte Leistungsfähigkeit: Die Kombination aus Schlafstörungen, chronischen Beschwerden und der ständigen Belastung des Immunsystems kann zu einer deutlichen Verminderung der Leistungsfähigkeit im Alltag, in der Schule oder im Beruf führen.
Daher ist es wichtig, Allergiesymptome ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie können die Entwicklung von Folgeerkrankungen verhindern und die Lebensqualität deutlich verbessern. Dabei stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, von der Vermeidung der Allergene über Medikamente bis hin zur spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die passende Therapie für Ihre individuelle Situation zu finden. Ignorieren Sie Ihre Allergien nicht – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
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