Soll man einem verunfallten Motorradfahrer den Helm abnehmen?

Sollte man einem verunfallten Motorradfahrer den Helm abnehmen?

Wenn man auf einen verunfallten Motorradfahrer trifft, ist es wichtig, sachgemäß zu handeln. Dazu gehört auch die Frage, ob der Helm abzunehmen ist. Im Gegensatz zu früher ist es heutzutage nicht mehr zwingend erforderlich, den Helm sofort abzunehmen.

Gründe gegen das Abnehmen des Helms

• Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit: Bei einem bewusstlosen Verletzten ist eine stabile Seitenlage unerlässlich, um die Atemwege offen zu halten. Das Abnehmen des Helms kann jedoch dazu führen, dass der Kopf nach hinten kippt, wodurch die Atemwege blockiert werden könnten.
• Stabile Lagerung bei Atmung: Auch bei atmenden Verletzten ist eine stabile Lagerung wichtig, um eine Verschlechterung des Zustands zu verhindern. Durch das Abnehmen des Helms könnte es zu einer Instabilität des Kopfes kommen, die die Atmung behindert.

Ausnahmen für das Helm-Abnehmen

In manchen Fällen kann es dennoch notwendig sein, den Helm abzunehmen:

• Schwere Atembeschwerden: Wenn der Verletzte starke Atembeschwerden hat, kann das Abnehmen des Helms notwendig sein, um die Atemwege freizulegen.
• Schwere Kopfverletzungen: Bei schweren Kopfverletzungen, die z. B. durch eine offene Wunde erkennbar sind, kann das Abnehmen des Helms erforderlich sein, um den Verletzten zu lagern und die Wunde zu versorgen.
• Gefahr durch weitere Verletzungen: Wenn ein weiterer Unfall droht oder der Verletzte eingeklemmt ist, kann das Abnehmen des Helms notwendig sein, um ihn zu befreien.

Vorgehen beim Helm-Abnehmen

Sollte das Abnehmen des Helms dennoch notwendig sein, ist folgendes Vorgehen zu beachten:

• Den Kopf des Verletzten vorsichtig mit beiden Händen stützen.
• Den Riemen des Helms lösen.
• Den Helm vorsichtig von hinten aufheben und vom Kopf des Verletzten abziehen.
• Den Kopf des Verletzten weiterhin stützen, bis er stabil in der Seitenlage gelagert ist.

Wichtig: Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Helm abnehmen sollten, ist es immer besser, ihn anzulassen und auf medizinische Hilfe zu warten.