Wann bilden sich Brandblasen?

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Bei Verbrennungen zweiten Grades entstehen Brandblasen, da sowohl die Oberhaut als auch die darunterliegende Lederhaut geschädigt sind. Die Flüssigkeit in den Blasen dient als Schutzbarriere für die darunterliegende Wunde und fördert die Heilung.

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Wann bilden sich Brandblasen? – Ein genauerer Blick auf die Wundheilung

Brandblasen sind ein häufiges Phänomen, das meist mit Verbrennungen in Verbindung gebracht wird. Doch wann genau bilden sie sich und welche Prozesse stecken dahinter? Dieser Artikel beleuchtet die Entstehung von Brandblasen, ihre Funktion und gibt Hinweise zum richtigen Umgang mit ihnen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass jede Verbrennung automatisch zur Blasenbildung führt. Tatsächlich treten Brandblasen erst bei Verbrennungen zweiten Grades auf. Bei einer Verbrennung ersten Grades ist lediglich die Oberhaut (Epidermis) betroffen. Die Haut rötet sich, schmerzt und kann leicht anschwellen. Eine Blasenbildung findet hier jedoch nicht statt.

Bei Verbrennungen zweiten Grades hingegen wird neben der Oberhaut auch die darunterliegende Lederhaut (Dermis) in Mitleidenschaft gezogen. In der Dermis befinden sich unter anderem Blutgefäße und Nervenenden. Durch die Schädigung dieser Hautschicht tritt Gewebsflüssigkeit aus den verletzten Blutgefäßen aus. Diese Flüssigkeit sammelt sich zwischen Oberhaut und Lederhaut und bildet die charakteristische Blase.

Die in der Brandblase enthaltene Flüssigkeit, ein Serum, ist nicht einfach nur Wundwasser. Sie erfüllt eine wichtige Schutzfunktion: Sie bildet eine sterile Barriere gegen eindringende Keime und Bakterien und schützt somit die empfindliche Wunde vor Infektionen. Darüber hinaus enthält das Serum wichtige Nährstoffe und Wachstumsfaktoren, die die Heilung der darunterliegenden Hautschichten fördern. Die Blase wirkt wie ein körpereigener Verband.

Die Größe einer Brandblase hängt vom Ausmaß der Verbrennung ab. Kleine Blasen können innerhalb weniger Tage von selbst abheilen. Größere Blasen hingegen sollten von einem Arzt begutachtet werden. Wichtig: Das eigenmächtige Öffnen von Brandblasen erhöht das Infektionsrisiko erheblich und sollte unbedingt vermieden werden. Platzt eine Blase von selbst auf, sollte die Wunde sauber gehalten und mit einem sterilen Verband abgedeckt werden.

Neben Verbrennungen können auch andere Faktoren zur Blasenbildung führen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Reibung: Durch anhaltende Reibung, etwa durch schlecht sitzende Schuhe, kann es ebenfalls zur Bildung von Blasen kommen.
  • Kontakt mit Chemikalien: Bestimmte Chemikalien können die Haut reizen und Blasenbildung hervorrufen.
  • Infektionen: Einige Hautinfektionen, wie z.B. Herpes, können ebenfalls mit Blasenbildung einhergehen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen kann die Blasenbildung ein Symptom sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Brandblasen ein Schutzmechanismus des Körpers sind, der bei Verletzungen der Lederhaut auftritt. Sie dienen als sterile Barriere und fördern die Wundheilung. Bei größeren Blasen oder Anzeichen einer Infektion sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.